Wie gut wären wir vorbereitet? |
»Momentan gibt es noch keine Veranlassung, Menschen aktiv zu impfen«, sagte Sander und ergänzte: »Es geht nicht darum, die Sorge zu verbreiten, dass eine Pandemie unmittelbar bevorsteht. Man sollte aber alles machen, um vorbereitet zu sein.« Für wen eine Impfung infrage kommt, hänge ganz vom Szenario ab. Wenn es in Deutschland größere Ausbrüche bei Nutztieren gebe, könnte man überlegen die Mitarbeiter der Betriebe vorsorglich zu impfen. Aus seiner Sicht wäre es vor allem interessant, Impfstoffe für Tiere zu haben.
In Finnland werden Menschen aus bestimmten Risikogruppen bereits gegen Vogelgrippe geimpft. Nach Angaben der nationalen Gesundheitsbehörde THL sollen die Impfdosen zunächst Erwachsenen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko angeboten werden, also unter anderem Personen, die auf Pelztier- oder Geflügelfarmen arbeiten, Tierärzte oder auch diejenigen, die an der Entsorgung kranker Vögel oder anderer Tiere beteiligt sind. In Finnland gab es mehrere Ausbrüche der Vogelgrippe in Nerzfarmen.
Das menschliche Immunsystem würde bei einem Kontakt mit dem Virus dank früherer Infektionen und Impfungen gegen andere Grippeformen nicht bei Null anfangen. Darauf deuten frühere Forschungsarbeiten hin, wie es in einem Artikel im Magazin »Nature« heißt.
Das würde den Angaben zufolge aber wahrscheinlich nicht verhindern, dass H5N1 im Fall einer Pandemie der Weltgesundheit schweren Schaden zufügen könnte. Eine Infektion mit saisonalen Grippeviren bietet laut »Nature« nur einen begrenzten Schutz gegen die neuen Grippestämme, die sich genetisch von ihnen unterscheiden.
Im Falle einer H5N1-Pandemie könnten ältere Menschen dem Artikel zufolge möglicherweise besser geschützt sein als jüngere, weil sie in ihrer Kindheit wahrscheinlich mit ähnlichen Grippestämmen in Kontakt kamen. Das habe sich schon bei vorherigen Wellen gezeigt, etwa der Schweinegrippe.