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Wie lange sind Geimpfte und Genesene geschützt?

Immer mehr Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder haben die Infektion hinter sich – und dürfen sich dadurch erst einmal geschützt wähnen. Doch nach der ersten Erleichterung für diese Gruppen stellt sich jedoch die Frage: Wie lange hält der Schutz überhaupt?
dpa
10.05.2021  14:00 Uhr

Selbstschutz hält länger

Was den Selbstschutz und damit das Vermeiden von schwerer Krankheit und Tod angeht, rechnen Fachleute mit verlässlicher Abwehr auch noch nach einiger Zeit: Bisherige Daten von Genesenen zeigten relativ stabile Werte der IgG-Antikörper im Blut, sagte Watzl. »Da kann man bei vielen Genesenen von einer Immunität von einem Jahr ausgehen.«

Es bilden aber nicht alle Infizierten Antikörper. Diese sind auch nicht allein entscheidend: Die körpereigene Abwehr hat auch noch einen zweiten Arm: die sogenannten T-Zellen. Diese zerstören körpereigene Zellen, die vom Virus infiziert wurden. Eine US-amerikanische Studie, die noch nicht von anderen Fachleuten begutachtet wurde, macht aber auch hier Hoffnung auf eine breite, recht langanhaltende Abwehr.

Durch Impfungen rechnet Watzl mit einem noch besseren, möglicherweise mehrjährigen Schutzeffekt vor schweren Verläufen bis hin zum Tod: Damit würden höhere Antikörperspiegel erreicht als bei der natürlichen Infektion. Die Hoffnung sei, dass die Antikörper von Geimpften ähnlich lange halten wie die von Genesenen. Die Nachbeobachtung des US-Herstellers Moderna etwa zeigt bisher, dass Antikörper mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis bestehen bleiben. Man kann aber nicht pauschalieren: Watzl zufolge bewirken verschiedene Impfstoffarten auch unterschiedliche Immunantworten.

Fremdschutz schwindet schneller

Weniger langanhaltende Effekte werden für den sogenannten Fremdschutz erwartet: Mit der Zeit scheinen Genese wieder mehr zur Verbreitung des Virus beizutragen. Hier sind die IgA-Antikörper auf den Schleimhäuten von Interesse: »Man sieht einfach, dieses IgA geht schneller wieder weg als das IgG«, sagte der Virologe Christian Drosten kürzlich im »Coronavirus-Update«.

Schwindender Schleimhautschutz könnte ihm zufolge auch beim schlimmen Wiederaufflammen der Pandemie in Indien eine Rolle gespielt haben. Insbesondere nach milden Verläufen gehe dieser Schutz »nach zwei, drei Monaten« verloren, so Drosten. Nach schweren Verläufen halte er länger, »sicherlich einige Monate«. Auch mehrere durchgemachte Infektionen verlängerten den IgA-Schutz.

Dass dieser Schutz nachlässt, ist Experten schon lange bewusst, auch bei Geimpften wird der Effekt erwartet. Das hängt auch mit dem Ort der Immunreaktion zusammen: Eine Impfung in einen Muskel ruft vor allem Antikörper hervor, die im Blut zirkulieren – diese wandern aber von dort auch in die Atemwege. Sinken die Spiegel im Blut, lässt auch der Schutz der Schleimhäute nach. Um direkt dort einen guten Schutz aufzubauen, gelten eigentlich über die Atemwege verabreichte Impfstoffe als ideal, etwa als Nasenspray. Bis solche Präparate gegen SARS-CoV-2 marktreif sind, dürfte aber noch einige Zeit vergehen.

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