Wie man Haustieren Tabletten verabreicht |
Einige Medikamente können die Frauchen und Herrchen auch in Wasser auflösen und mit einer stumpfen Plastikspritze direkt ins Maul des Tieres geben. Auch bei dieser Taktik sollte man vorher mit dem Tierarzt Rücksprache halten.
Muss die Tablette als Ganzes gegeben werden und fällt das Tier nicht auf die Futter-Tricks rein, kann man versuchen, die Pille direkt ins Maul zu geben. »Fasst man einem Hund von hinten um den Kopf und drückt die Lefzen gegen die Zähne, bleibt das Maul offen«, erklärt von Einem. Dann lässt sich die Tablette in den Hals geben, eventuell auch mittels einer speziellen Eingabehilfe, die es bei vielen Tierärzten gibt. Dieses Prozedere funktioniert auch bei Katzen, dafür braucht es aber in der Regel noch einen zweiten Helfer, der die Pfoten des Tieres zum Beispiel mit einem Handtuch zusammenhält. »Katzen sind eigenwilliger als Hunde und neigen bei solchen Aktionen sehr dazu, sich zu wehren und zu kratzen.«
Sollte keine dieser Maßnahmen funktionieren, lohnt der Versuch, die zerkleinerte Tablette − wenn man sie zerkleinern darf − auf dem Fell des Tieres zu verteilen. Sowohl Hunde als auch Katzen lecken sich im Rahmen der Fellpflege regelmäßig und nehmen damit auch das Medikament auf. »Dabei lässt sich allerdings nicht genau sicherstellen, dass die gesamte Dosis der Medizin auch im Tier ankommt«, warnt von Einem. Am besten spricht man mit dem Tierarzt, bevor man zu dieser Methode greift.
Bei Tieren, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, empfiehlt die Tiermedizinerin, ein festes Ritual zu etablieren. »Am besten immer zur gleichen Uhrzeit – zuerst spielt oder kuschelt man ein wenig mit dem Tier, dann gibt es ein Leckerchen, dann ein Leckerchen mit Tablette, dann wieder ein Leckerchen«, erklärt von Einem.
Daher nimmt man sich am besten ausreichend Zeit und geht die Situation so gelassen wie möglich an – auch wenn das heißt, dass die Medizin etwas später als geplant gegeben wird. Denn je gestresster Frauchen oder Herrchen bei der Gabe von Medikamenten reagieren, desto weniger kooperativ verhält sich das Tier.