Wie man Long Covid vorbeugt – oder damit leben lernt |
Von Long Covid Betroffene sind häufig langfristig zur Entschleunigung gezwungen. / Foto: Adobe stock/Kittiphan
Eine Corona-Infektion habe in etwa 10 Prozent der Fälle Long-Covid-Symptome wie permanente Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue-Syndrom) oder Konzentrations- und Gedächtnisprobleme zur Folge. Die Liste ist sehr lang. »Die Symptome zwingen zu einer Entschleunigung. Patienten können mit Long Covid ein gutes Leben führen, sie müssen sich aber darauf einlassen«, betonte die Chefärztin der Median-Klinik in Heiligendamm, die in ihrem eben erschienenen Buch »Long Covid – Die neue Volkskrankheit« Hinweise zum Umgang mit der Erkrankung gibt.
Aus ihrer zweijährigen Therapieerfahrung heraus mit mehr als 3500 Patienten habe sie die Erkenntnis gewonnen, dass Lond Covid oft ein Problem der Leistungsgesellschaft sei. Häufig seien Menschen betroffen, die einen hohen Leistungsanspruch an sich hätten. »Viele Menschen in der Gesellschaft haben die Fähigkeit zur Selbstreflektion verloren«, sagte Frommhold. Sie neigten zu Überforderung und merkten gar nicht, dass sich die Grenzen verschoben hätten.
»Wir können die meisten Patienten nicht als arbeitsfähig entlassen«, sagte Frommhold. Dies sei für viele schon frustrierend, weil sie mit großen Erwartungen in die Klinik kämen. »Wir bekommen keine Wunderheilung hin.« Nun stünden die Menschen vor der Verpflichtung, das in der Klinik Gelernte ins tägliche Leben einzubauen. Das sei schwer, aber ohne das funktioniere die Heilung nicht. »Eher geht der Schuss nach hinten los.«
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.