| Isabel Weinert |
| 09.12.2025 14:00 Uhr |
Mit Diabetes Pilotin? Hoffentlich auch in Deutschland wie bereits in den USA und in Großbritannien bald möglich. / © Adobe Stock/Bostan Natalia
Noch vor ein paar Jahrzehnten lag das Risiko für Typ-1- und auch für Typ-2-Diabetiker, eine schwere Unterzuckerung zu bekommen, während sie Auto fahren, und damit zur echten Gefahr für andere zu werden, nicht ganz niedrig. Seither jedoch hat die Therapie in jeder Hinsicht erhebliche Fortschritte gemacht. Medikamente bei Typ-2-Diabetes führen kaum noch oder gar nicht mehr in Hypoglykämien. Der Prozentsatz der an Verkehrsunfällen mit verantwortlichen Diabetiker liegt nun sehr niedrig und deutlich geringer, als derjenige von Menschen mit anderen Krankheiten. Trotzdem werden Menschen mit Diabetes immer noch diskriminiert, so dürfen sie etwa nicht als Polizist arbeiten und auch nicht als Pilot ein Flugzeug führen.
Um an dieser Stelle für verbindliche Klarheit zu sorgen, für Menschen mit Diabetes, aber auch für Behörden, Mediziner und Gutachter, wurde die S2e-Leitlinie »Diabetes und Straßenverkehr« aktualisiert. Die jetzige Fassung zeigt klar auf, dass und warum Menschen mit Diabetes heute alles können und können sollten.
Dabei nannte der Mitautor der Leitlinie, der Wetzlarer Internist und Diabetologe Dr. med. Friedrich W. Petry, auf der heutigen Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) drei wesentliche Gründe, die Diabetikern heute auf allen Ebenen, auch im Beruf, alle Chancen lassen sollten:
Die Leitlinien nennen laut Petry auch dezidiert, wie Menschen mit Diabetes vor und während des Autofahrens handeln müssen und was sie nicht dürfen:
Petry fasste zusammen: »Die Leitlinie gibt konkrete Empfehlungen für mehr Sicherheit und Teilhabe. Sie fasst erstmals alle Handlungsempfehlungen zusammen. Sie richtet sich nicht nur an Menschen mit Diabetes, sondern auch an behandelnde Diabetes-Teams. Sie dient als verlässliche Grundlage für Beratung, Bewertung, Begutachtung und auch für politische Entscheidungen«.