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Sozialstudie

Wie sich Frauen nach einer Abtreibung fühlen

Wie ergeht es Frauen Jahre nach einer Abtreibung und was hilft ihnen? Das will der Bundesgesundheitsminister untersuchen lassen. In den USA ist gerade eine Studie dazu herausgekommen.
PZ
20.01.2020  17:00 Uhr

Fünf Jahre nach einem Schwangerschaftsabbruch bewertet der überwiegende Teil der Frauen den Eingriff als richtige Entscheidung. Das berichten Forscherinnen der University of California in San Francisco im Fachblatt »Social Science & Medicine«. Ihre Studie ist insofern wichtig, da Abtreibungsgegner immer wieder die angeblichen negativen psychologischen Folgen als Argument anführen.

Das Team um die Epidemiologin und Associate-Professorin Dr. Corinne Rocca untersuchte Daten der sogenannten Turnaway-Studie, einer Langzeituntersuchung mit fast 1000 Frauen aus 21 US-Bundesstaaten zum Thema ungewollte Schwangerschaft. Die Analyse umfasste zunächst 667 Frauen im Alter von durchschnittlich 25 Jahren, die zu Beginn der Studie eine Abtreibung hatten vornehmen lassen. Die Frauen wurden eine Woche nach dem Eingriff sowie elf weitere Male alle sechs Monate befragt. 37,5 Prozent nahmen bis zum Ende der Studie nach fünf Jahren daran teil.

Die Frauen berichteten, dass im Laufe der Zeit sowohl die negativen als auch die positiven Gefühle zum Schwangerschaftsabbruch schwanden. Nach fünf Jahren sagten 84 Prozent der verbliebenen Teilnehmerinnen, dass sie entweder positive Emotionen oder gar keine mehr dazu hatten. 95 Prozent bezeichneten die Abtreibung als richtige Entscheidung.

Für Professor Dr. Anette Kersting, Direktorin an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig, ist besonders die Datenlage der Studie bemerkenswert: »Untersuchungen wie diese mit 30 Einrichtungen, einer derart hohen Fallzahl und einem Zeitraum von fünf Jahren können selten durchgeführt werden.« Allerdings müsse auch im Blick behalten werden, dass von den angefragten Frauen nur 37,5 Prozent bis zum Ende der Studie teilgenommen hätten, sodass die Frage nach der Repräsentativität gestellt werden müsse. »Das ist aber bei allen Studien zu dem Thema so«, betont Kersting.

Insgesamt blieben die Ergebnisse dennoch in ihrer Tendenz wichtig. Diese zeigen auch, dass jeweils 27 Prozent der 667 befragten Frauen die Entscheidung für eine Abtreibung entweder schwer oder sehr schwergefallen ist. 31 Prozent fürchteten eine Stigmatisierung in ihrem Umfeld, sollte der Schwangerschaftsabbruch bekannt werden. Eben jene Gruppen fühlten sich in der Zeit nach dem Eingriff auch öfter traurig, schuldig oder wütend. Doch bereits im ersten Jahr danach gingen diese Emotionen bei den allermeisten deutlich zurück und das Gefühl der Erleichterung überwog.

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