Wie Zecken fliegen können |
Barbara Döring |
03.08.2023 12:00 Uhr |
Zecken nutzen offenbar elektrostatische Kräfte, um größere Distanzen zum Wirt zu überwinden. / Foto: Fotolia/Michael Tieck
Sie lassen sich weder von Bäumen fallen noch können sie selbstständig fliegen – Mythen und Vermutungen, wie Zecken ihr Opfer finden, gibt es viele. Klar ist, dass man sich die Spinnentiere einfangen kann, wenn man am Grünzeug vorbeistreift. Doch wer glaubt, nur ausreichend Abstand von Halmen und Zweigen halten zu müssen, um vom Stich verschont zu bleiben, der irrt. Eine britische Untersuchung weist darauf hin, dass Zecken elektrostatische Kräfte nutzen, um Distanzen zum Wirt zu überwinden.
Die Wissenschaftler berichten im Fachmagazin »Current Biology«, dass die elektrostatische Anziehung zwischen der Haut oder dem Fell des Wirts ausreicht, dass Zecken für sie eigentlich unüberwindbare Entfernungen von bis zu mehreren Zentimetern überwinden können. Indem Materialien, auch natürliche wie Gräser, Fell oder Haare aneinander reiben, entstehen elektrische Ladungen, die, je nachdem, ob sie positiv oder negativ sind, anziehend oder abstoßend wirken. Sie reichen offenbar aus, um den Zecken quasi unsichtbare Flügel zu verleihen. Bestätigen sich die Beobachtungen, könnten sie zur Entwicklung neuer Abwehrmaßnahmen beitragen, etwa antistatisch wirkender Sprays.