Wie Zellen zur Wunde wandern |
Viele Wunden heilen problemlos von allein. Doch woher wissen die neuen Hautzellen, wo sie hin müssen? / Foto: Adobe Stock/Viacheslav Iakobchuk
Bei einer offenen Wunde liegen die angrenzenden Hautzellen in manchen Bereichen dichter und in anderen weniger nah beisammen. Die Folge: Nachbarzellen schieben sich entweder gegenseitig weg oder ziehen aneinander. Dadurch werden sie mechanisch in unterschiedliche Richtungen bewegt. In einer zweiten zeitversetzten Welle steuern chemische Signalproteine, wie schnell sich die Zellen bewegen sollen. Werden Zellen zur Wunde hingezogen, bewegen sie sich schneller. Umgekehrt werden sie langsamer, wenn sie von den Nachbarzellen weggedrückt werden. Dadurch bewegen sich alle Zellen insgesamt auf die Wunde zu.
Um dies zu zeigen, verwendeten die Forscher ein mathematisches Computermodell. Damit analysierten sie, wie sich Hautzellen verhalten, wenn die umliegende Hautschicht verletzt wird. Im Anschluss überprüften sie die im Computermodell vorhergesagten Wellenmuster in Zellexperimenten. Hierfür statteten sie die Zellen mit einem Marker aus, der bei der Aktivierung aufleuchtet. So konnten die Forscher die Wellen der Proteinaktivierung sichtbar machen, die sich innerhalb der Zellschicht ausbreiteten.