| Katja Egermeier |
| 15.07.2025 16:00 Uhr |
Bei der Antibabypille sei bereits untersucht, dass durch die gleichzeitige Anwendung von GLP-1-Medikamenten wie Semaglutid und Tirzepatid weniger Wirkstoff – insbesondere Gestagen – aufgenommen wird. Anders sieht es bei der HRT aus – obwohl das aus Sicht der Expertin ebenso wichtig ist. Weder die Europäische (EMA) noch die Amerikanische (FDA) Arzneimittelbehörde haben bislang die Hersteller aufgefordert, mögliche Wechselwirkungen zwischen Abnehmspritze und HRT zu untersuchen. Eine offizielle Empfehlung gebe es derzeit lediglich von der British Menopause Society, erklärt Zeun. Diese rät, bei einer oralen Hormongabe unter Anwendung von Semaglutid und Tirzepatid die Hormontherapie überprüfen und gegebenenfalls anpassen zu lassen.
Nicht betroffen seien andere Darreichungsformen: Bei Hormonpflastern (mit Östrogen und Gestagen), der Hormonspirale (mit Levonorgestrel-IUD) sowie vaginal angewendetem Progesteron – als Zäpfchen oder Gel – ist eine Anpassung nicht erforderlich. Bei Progesteron in Tablettenform werde jedoch laut der British Menopause Society sehr wahrscheinlich eine Dosiserhöhung notwendig – und zwar für vier Wochen nach Beginn der ersten Injektion sowie nach jeder weiteren Dosissteigerung der Abnehmspritze.