Wissenswertes rund ums Ei |
Katja Egermeier |
01.04.2021 15:00 Uhr |
Eier sind für die meisten Menschen fester Bestandteil ihres Ernährungsplans. Das ist auch gut so, denn Eier besitzen eine hohe biologische Wertigkeit und verbergen unter der Schale viele wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Nur übertreiben sollte man es mit dem Eierverzehr nicht – auch nicht an Ostern. / Foto: Getty Images/Image taken by Mayte Torres
Wie Eier ausgepustet und bemalt werden, weiß jedes Kind. Dass es dabei auch schnell zu einer Salmonelleninfektion kommen kann, wüssten aber selbst viele Erwachsene nicht, warnt das Hessische Umweltministerium, das auch für Verbraucherschutz zuständig ist. Salmonellen könnten sich auf der Schale, aber auch im Inneren des Eis befinden. Werden befallene Eier mit dem Mund ausgeblasen, können Salmonellen oral aufgenommen werden und eine Salmonellose auslösen.
Salmonellen sind in der Natur weit verbreitete Bakterien, die man weder sehen, riechen noch schmecken kann. Sie kommen in allen Tieren vor und können über den Kot der Tiere auf die Lebensmittel wie beispielsweise Eier oder während der Schlachtung auf das Fleisch gelangen. Auch pflanzliche Lebensmittel können kontaminiert sein, etwa weil der kontaminierte Kot von Wildtieren darauf gelandet ist oder weil mit Salmonellen belasteter Gülle aus Schweine- oder Rindermist gedüngt wurde und diese auf die Pflanzen gelangt ist.
Salmonellen können beim Menschen zu einer Magen-Darm-Erkrankung, der Salmonellose, führen. Symptome können Durchfall, Kopf- und Magenschmerzen, Erbrechen und leichtes Fieber sein. Für kleine Kinder, Schwangere, ältere und immungeschwächte Menschen kann das gefährlich werden.
Das Eierauspusten sollte man Erwachsenen überlassen. / Foto: Getty Images/Elva Etienne
Grundsätzlich sollte das Eierauspusten Erwachsenen überlassen bleiben. Kinder erkranken leichter an einer Salmonellose und sollten möglichst gar nicht mit rohen Eiern in Kontakt kommen. Gefahrlos ist das Bemalen hartgekochter Eier.
Des Weiteren können bestimmte Hygienemaßnahmen dazu beitragen, eine Salmonelleninfektion zu vermeiden:
Zur Osterzeit werden die Eier nicht nur ausgepustet, verziert und aufgehängt, sondern auch mit Appetit verzehrt. Im Jahr 2020 haben die Deutschen nach Angaben der Bundeszentrale für Ernährung pro Kopf 239 Eier verbraucht – vier mehr als in 2019.
Während früher vor einem übermäßigen Verzehr von Eiern gewarnt wurde, kann anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse im Zusammenhang mit Krankheitsrisiken keine Obergrenze mehr für den Eierverzehr abgeleitet werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) können Eier, in Maßen genossen, den Speiseplan ergänzen und Bestandteil einer vollwertigen Ernährung sein. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung gibt die DGE einen Orientierungswert von bis zu drei Eiern wöchentlich an.
Eier enthalten wichtige Nährstoffe wie biologisch hochwertiges Protein, Vitamin A, Vitamin D und B-Vitamine sowie Mineralstoffe. Eine unbegrenzte Menge ist im Rahmen einer pflanzenbetonten Ernährung dennoch nicht zu empfehlen. Das Eigelb ist fett- und cholesterinreich. Doch: »Wenn gesunde Menschen zu Ostern mehrere Eier essen, ist das gesundheitlich wohl nicht bedenklich«, so die DGE.
Eier sind also nicht grundsätzlich ungesund, und an Ostern dürfen es auch gerne mal ein paar mehr sein. Dennoch gibt es bei der Lagerung, dem Kochen oder dem Kauf vorgefärbter Eier einiges zu wissen:
Wie haltbar ein hart gekochtes Ei ist, hängt vor allem von der Beschaffenheit der Schale, der Art der Zubereitung und auch der Lagerung ab. So sollten die Eier in kochendem Wasser vollständig durchgekocht werden, bis das Eigelb hart ist. Je nach Größe der Eier kann das 10 Minuten Kochzeit bedeuten.
Die Eier sollten nach dem Kochen nicht abgeschreckt werden, denn dabei kann Wasser und darin eventuell enthaltene Keime durch kleine Risse oder die poröse Schale des Eis ins Innere gelangen. Das verkürzt die Haltbarkeit auf wenige Tage.
Hart gekochte Eier werden am besten im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von vier Wochen verbraucht werden. Je höher die Lagertemperatur ist, desto eher verderben die Eier, da sich Keime bei Wärme schneller vermehren.
Für eine ausgewogene Ernährung empfiehlt die DGE bis zu drei Eier pro Woche. / Foto: imago stock&people
Hart gekochte und vorgefärbte Ostereier aus industrieller Herstellung sind mit einem Schutzlack behandelt, der das Eindringen von Keimen verhindert. Diese Eier sind daher mehrere Wochen bei Raumtemperatur haltbar, sofern die Schale nicht beschädigt ist. Zur Sicherheit sollten jedoch auch industriell gefärbte Eier im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Bei gefärbten Eiern aus dem Supermarkt ist laut Ökotest zu beachten, dass für diese die Kennzeichnungspflicht für Eier nicht gilt. Bunte Eier gelten als »verarbeitetes Eiprodukt« und müssen nicht gekennzeichnet werden. Es sei also nicht erkennbar, ob das Ei aus Freiland-, Boden- oder Käfighaltung stammt, so Ökotest. Soweit die Eier nicht anders deklariert sind, muss hier von Käfighaltung ausgegangen werden. Der Anteil der gefärbten Eier mit Kennzeichnung wachse jedoch. Das »KAT«-Logo beispielsweise (das Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen) garantiere, dass die Eier nicht aus Käfighaltung stammen.
Zum Eierfärben sind handelsübliche künstliche und natürliche Ostereier-Farben geeignet. An den E-Nummern lässt sich erkennen, dass sie als Lebensmittelfarben zugelassen sind. Eine Alternative ist das Färben mit pflanzlichen Lebensmitteln, beispielsweise mit Zwiebelschalen, Spinat oder Roter Beete.