Wo bleibt der Impfturbo? |
Bis 9. März wurden laut Gesundheitsministerium 12,5 Millionen Impfdosen ausgeliefert und knapp 8,2 Millionen Dosen gespritzt. Knapp 5,6 Millionen Personen bekamen mindestens eine erste Impfdosis, 2,6 Millionen davon bereits beide nötigen Dosen. Gespritzt werden die Produkte von Biontech/Pfizer, Astrazeneca und Moderna.
Immer mehr Bundesländer impfen nun aber auch schon mehr oder weniger umfangreich Lehrkräfte, Erzieherinnen oder Polizisten. Mertens warnte, so könnten Schwächste und Gefährdetste erstmal leer ausgehen. Zum Beispiel in Baden-Württemberg, wo Lehrer bereits geimpft werden könnten, gelten neuerdings auch Über-70-Jährige als impfberechtigt.
In den vergangenen sieben Tagen wurden rund 1,8 Millionen Dosen gespritzt – allein am 10. März über 257.000. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Anfang der Woche schon von der Möglichkeit von zehn Millionen Impfungen pro Woche gesprochen. Die Bundesregierung dämpfte solch hohe Erwartungen nun aber erstmal wieder. So hoch würden die Mengen nicht gleich im April wachsen, erläuterte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im ZDF. Realistisch sei das eher für Juni, sagte Seibert. Im April soll die Impfkampagne aber schon deutlich Fahrt aufnehmen.
Eine unbürokratische Möglichkeit, bei steigenden Impfstoffmengen rasch mehr Menschen zu schützen. Mehr als 70.000 Praxen in der ganzen Republik haben Erfahrung mit Impfungen gegen anderen Erreger. Die Impfzentren können laut KBV rund 550.000 Impfungen pro Tag leisten, das wären in 7 Tagen knapp vier Millionen. Die Praxen könnten rund fünf Millionen pro Woche schaffen, so die KBV. Kassenärzte-Chef Andreas Gassen hatte darauf hingewiesen, dass für die Verbreitung des Virus die Priorisierung zweitrangig sei – wichtig sei, dass viele geimpft würden.
Dafür gibt es eingespielte Abläufe. Großhändler sollen die Impfstoffe in Apotheken liefern, von wo sie in die Praxen gebracht werden. Die Ärztinnen und Ärzte sollen anhand der Priorisierungsempfehlungen selbst entscheiden.
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.