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Zuckerersatz

Xylit – Gefahr für Herz und Hirn?

Xylit, auch Xylitol oder Birkenzucker genannt, ist ein Zuckeralkohol, der breite Verwendung als Süßstoff und zur Kariesprophylaxe findet. Laut einer aktuellen Studie erhöht er aber das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse.
PZ
13.06.2024  10:00 Uhr

Xylit oder auch Xylitol (E 967) ist ein Zuckeraustauschstoff, der als kalorienarmer Süßstoff breite Verwendung findet. Die Lebensmittelindustrie schätze ihn, weil er die Textur, Feuchtigkeit und Haltbarkeit von Produkten verbessert, ohne einen Nachgeschmack wie andere Süßstoffe zu hinterlassen, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Herzzentrums der Charité. Wegen seiner karieshemmenden Wirkung wird Xylit Zahncremes, zuckerfreien Bonbons und Kaugummis zugesetzt.

Laut einer jetzt im »European Heart Journal« erschienenen Arbeit sollten aber insbesondere Patienten mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko Xylit nur sparsam konsumieren. In der Publikation legt ein Team um Dr. Marco Witkowski von der Charité dar, dass hohe Xylit-Konzentrationen im Blut mit häufigeren schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen (MACE) wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulärer Tod assoziiert sind. Die verwendeten Daten stammen von der Cleveland Clinic in Ohio, USA, wo Witkowski zuvor im Rahmen eines Forschungsaufenthalts tätig war.

Die Forschenden bestimmten zunächst die Xylit-Serumkonzentration im Blut von insgesamt 3306 Personen, die für eine geplante Diagnostik einer zugrunde liegenden, stabilen Herz-Kreislauf-Erkrankung die Klinik aufgesucht hatten (zwei unabhängige Kohorten mit jeweils 1157 beziehungsweise 2149 Patienten). Anschließend wurden die Teilnehmenden drei Jahre lang beobachtet. In diesem Zeitraum kam es bei denjenigen mit hohen Xylit-Konzentrationen im Blut signifikant häufiger zu MACE; das Risiko war um 57 Prozent erhöht.

Anschließende In-vitro-Tests ergaben, dass Xylit die Reaktivität der Thrombozyten erhöht. Dass dies mit einer leichteren Bildung von Thromben einhergeht, bestätigte sich bei In-vivo-Untersuchungen zunächst mit Mäusen und dann auch mit zehn gesunden Freiwilligen.

Witkowski und Kollegen von der Cleveland Clinic hatten im vergangenen Jahr bereits zeigen können, dass der Süßstoff Erythrit mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko assoziiert ist. Erythrit ist wie auch Xylit ein Zuckeralkohol. »Unsere Forschung weist auf mögliche Risiken von Xylit hin und zeigt, dass Süßstoffe nicht unbedingt die harmlose Zuckeralternative sind, für die sie oft gehalten werden«, sagt Witkowski. Es sei wichtig, dass Verbraucher sich dieser Risiken bewusst sind und ihren Konsum dieser Süßstoffe überdenken. »Bei Unsicherheiten sollten sie sich an ihren Arzt oder Ernährungsberater wenden.«

Angesichts der weit verbreiteten Verwendung von Xylit in Lebensmitteln und Zahnpflegeprodukten halten es die Autoren der Studie für wichtig, die potenziellen Gesundheitsrisiken weiter zu untersuchen.

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