Zahnschmerzen durch Erkältung |
Ein typisches Anzeichen dafür, dass die Zahnschmerzen von den Nebenhöhlen herrühren, ist, dass sie sich beim Vorbeugen verstärken. / © Getty Images/brizmaker
Zahnschmerzen bei einer Erkältung sind keine Seltenheit. Treten sie auf, ist das ein Anzeichen, dass sich eine Nasennebenhöhlenentzündung entwickelt hat, so der Zahnarzt Jochen Schmidt vom Kölner Carree Dental. Typisch für eine Sinusitis ist zudem ein Druckgefühl in Stirn und Wangenknochen.
Doch warum schmerzen die Zähne? Die Entzündung sorgt dafür, dass die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen anschwellen. Dadurch üben sie mehr Druck auf den Kieferbereich und damit auf die Zahnwurzeln aus – das kann wehtun. Übrigens: Beugt man sich nach vorn, verschlimmert sich das Druckgefühl noch.
Die gute Nachricht: Klingt die Nasennebenhöhlenentzündung ab, gehen in aller Regel auch die Zahnschmerzen vorüber. Tut es weiterhin weh, sollte man beim Zahnarzt oder der Zahnärztin vorbeischauen, so der Rat von Jochen Schmidt – dann steckt hinter dem Schmerz vermutlich eine andere Ursache.
Bei Sinusitis können Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung gut tun. Sie befeuchten die Schleimhäute und befreien sie von Sekret. Auch pflanzliche Mittel wie Cineol oder Kombinationspräparate aus Schlüsselblume, Enzian, Ampfer, Holunder und Eisenkraut stellen eine Option dar.
Abschwellende Nasensprays verschaffen bei verstopfter Nase wieder mehr Luft, die Anwendungsdauer sollte aber 7 Tage nicht überschreiten. Es empfiehlt sich zudem auf konservierungsmittelfreie Zubereitungen zurückzugreifen, da Benzalkoniumchlorid die Schleimhäute zusätzlich reizen kann. Symptomatisch können bei entsprechenden Beschwerden auch Analgetika wie Ibuprofen helfen.
Zur Behandlung einer Sinusitis kommen grundsätzlich auch kortisonhaltige Nasensprays infrage, allerdings wirken diese erst allmählich und eignen sich in erster Linie bei allergisch bedingten Beschwerden und wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündungen. Dies sollte mit einem Arzt abgeklärt werden.