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Auf Sorte und Dosierung achten
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Zimt kann schädliches Cumarin enthalten

Er gehört bei vielen Gerichten zur Grundausstattung – zum Beispiel für Weihnachtsbäckereien, Milchreis oder Porridge: Zimt. Wer viel davon verwendet, sollte jedoch lieber zu einer bestimmten Sorte greifen – um gesundheitliche Risiken auszuschließen.
AutorKontaktKatja Egermeier
AutorKontaktdpa
Datum 09.12.2025  16:00 Uhr

Wer viel Zimt verzehrt und kauft, sollte im Geschäft am besten darauf achten, dass nicht Cassia-Zimt im Einkaufskorb landet – sondern Ceylon-Zimt. »Denn hier ist der Cumaringehalt deutlich geringer«, so Antje Degner von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Was es mit dem Stoff auf sich hat und was man noch wissen sollte.

Was ist Cumarin?

Cumarin ist ein Aroma- und Duftstoff, der in vielen Pflanzen steckt, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR online. Nicht nur in Cassia-Zimt kommt er in höheren Konzentrationen vor, sondern beispielsweise auch in Waldmeister und Tonkabohnen.

Das Problem: Nimmt man Cumarin in hohen Dosen zu sich, kann es zu Leberschäden kommen. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) schreibt dazu: »Aus dem Einsatz von Cumarin im Medizinbereich ist bekannt, dass es schon bei relativ niedrigen Dosierungen bei einer kleinen Gruppe besonders empfindlicher Personen zu Leberschäden kommen kann, wenn das Medikament über wenige Wochen verabreicht wird.« Dabei komme es in leichten Fällen zu einer Erhöhung der Leberenzyme im Blut, in schweren Fällen zu einer Entzündung der Leber, die sich als Gelbsucht bemerkbar machen kann. Der genaue Wirkmechanismus sei nicht bekannt, die Wirkung aber in der Regel reversibel.

Damit das nicht passiert, gelten für zimthaltige Lebensmittel wie Gebäck oder Milchreis EU-weite Grenzwerte. Sie schreiben vor, wie viel Cumarin die Produkte maximal enthalten dürfen. Anders ist das bei Zimt als losem Gewürz – hier gibt es solche Grenzwerte nicht.

Wie viel Zimt ist zu viel?

Orientierung gibt die sogenannte tolerierbare tägliche Aufnahmemenge TDI, die das BfR für Cumarin festgelegt hat. Sie liegt bei 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Menge kann man ein Leben lang jeden Tag aufnehmen, ohne gesundheitliche Risiken erwarten zu müssen.

Bei einem Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 60 kg ist dieser TDI-Wert bei etwa. 2 g Cassia-Zimt täglich ausgeschöpft. Bei einem Kleinkind mit einem Körpergewicht von 15 kg ist dies bei einer Aufnahme von circa 0,5 g Cassia-Zimt der Fall.

Doch was bedeutet das für die Praxis? Wie viele Zimtsterne darf man nun guten Gewissens am Tag naschen? Die Behörde macht zwei Beispiele, die davon ausgehen, dass die jeweiligen Lebensmittel die gesetzlich festgelegten Höchstwerte für Cumarin voll ausschöpfen.

  • Bei einem Kleinkind mit einem Körpergewicht von 15 Kilogramm wäre der TDI-Wert mit circa sechs kleinen Zimtsternen (30 Gramm) pro Tag ausgeschöpft.
  • Ein Erwachsener mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm müsste circa 24 kleine Zimtsterne (mehr als 120 Gramm) täglich essen, um den TDI-Wert auszureizen.

Kurz: Wer es mit zimthaltigen Speisen und Produkten nicht übertreibt, ist auf der sicheren Seite. Von zimthaltigen Lebensmitteln geht nach Angaben der Verbraucherzentrale bei normalen Verzehrgewohnheiten kein Gesundheitsrisiko aus. Nur wer sehr viel Cassia-Zimt mit hohem Cumaringehalten über einen längeren Zeitraum verzehrt, geht laut BfR ein gesundheitliches Risiko ein.

Und natürlich: Wer gerne viel mit losem Zimt würzt, tut das lieber mit Ceylon-Zimt, der nur sehr geringe Mengen an Cumarin enthält. Sie sind aus Sicht des BfR »gesundheitlich unbedenklich«. Er ist im Vergleich zu Cassia-Zimt allerdings teurer, gilt geschmacklich jedoch als aromatischer und weniger scharf. Zudem ist es auch wichtig zu wissen, dass zimthaltige Nahrungsergänzungsmittel cumarinreichen Cassia-Zimt enthalten können und je nach Dosierung der TDI-Wert überschritten werden kann.

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