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News-Fatigue

Zu viele schlechte Nachrichten machen müde

Durch das Internet und Smartphones sind wir einer unaufhörlichen Flut von Informationen ausgesetzt. Selbst in den sozialen Medien dominieren oft Berichte über Krisen, Katastrophen und Kriege. Diese ständige Informationsüberlastung führt immer häufiger zu einer sogenannten »News Fatigue«. Ein Experte erläutert, wie es zu dieser Nachrichtenmüdigkeit kommt und wie man sich davor schützen kann.
Katja Egermeier
28.04.2025  16:00 Uhr

Mit jedem Wisch oder Klick prasselten neue alarmierende Nachrichten auf uns ein, erklärt Jan Michael Rasimus von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe (DHBW Karlsruhe). Das führe nicht, wie vielleicht vermutet, zu einem besseren Überblick über das Weltgeschehen, sondern bewirke das Gegenteil: Nachrichtenmüdigkeit – News Fatigue. Das Ergebnis sei Stress und Erschöpfung und dies münde häufig in einer gezielten Vermeidung von Nachrichten. Andere wiederum konsumierten zwanghaft weiter negative Schlagzeilen.

Und genau darauf sind moderne Nachrichtenplattformen ausgerichtet, wie Rasimus erklärt. Sensationsjournalismus habe das Ziel, Nutzer zu immer mehr Konsum zu verführen. »Er setzt auf reißerische Schlagzeilen, um Klicks zu generieren. Algorithmen in sozialen Medien verstärken diesen Effekt, indem sie solche Inhalte priorisieren.« Das lasse ein leicht verzerrtes, auf das Negative konzentrierte Weltbild entstehen.

Warum stresst uns die Nachrichtenflut?

Das Gehirn ist darauf ausgerichtet, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Doch in der digitalen Welt gebe es keine Pause mehr, so Rasimus. »Die permanente Konfrontation mit negativen Nachrichten hält unser Stresssystem in Daueralarmbereitschaft. Das Risiko für Ängste, Erschöpfung und depressive Verstimmungen steigt.« Leser fühlten sich häufig hilflos, denn die Flut an negativen Nachrichten mache ihnen bewusst, dass sie keine Kontrolle über die Weltgeschehnisse haben. Und wer sich machtlos fühle, ziehe sich entweder zurück oder suche unaufhörlich nach weiteren Informationen – ein Teufelskreis für die mentale Gesundheit.

Das nächste Problem: Desinformation. Für eine verzerrte Wahrnehmung des Weltgeschehens sorgten auch die zunehmenden Fake News und KI-gestützten Täuschungen. »Fehlt die Orientierung in der Informationswelt, sind Menschen besonders empfänglich für Desinformation«, erklärt der Experte. Die Auswirkungen seien etwa ein gemindertes Vertrauen in den unabhängigen Journalismus und extreme Meinungen, die sogar der Demokratie gefährlich werden können. Das habe Folgen auf drei Ebenen:

  • Psychisch: Dauerstress, Erschöpfung und Angstzustände nehmen zu.
  • Gesellschaftlich: Weniger informierte Menschen sind anfälliger für Manipulation und Populismus.
  • Politisch: Nachrichtenvermeidung schwächt demokratische Prozesse und die aktive Beteiligung an Debatten.

Vor Nachrichtenmüdigkeit schützen

Jeder könne jedoch selbst dazu beitragen, diesem Teufelskreis zu entrinnen oder gar nicht erst in die Abwärtsspirale zu geraten. Ein wichtiger Aspekt dabei: Medienkompetenz. Denn wer Informationen kritisch hinterfragt, kommt Fake News schneller auf die Schliche. Gerade junge Menschen sollten früh in ihrer digitalen Medienkompetenz geschult werden. Dazu gehöre auch, Nachrichten gezielt konsumieren, also

  • sich bewusst feste Zeitfenster für Nachrichten zu setzen anstatt ständig Updates zu checken,
  • seriöse Quellen zu nutzen und weniger Sensationsmeldungen zu konsumieren,
  • gezielt lösungsorientierte Berichterstattungen zu wählen, also Nachrichten, die auch positive Entwicklungen und Lösungsansätze aufzeigen,
  • sowie regelmäßig digitale Auszeiten einzulegen, um Informationen bewusster verarbeiten zu können.

»Wir sollten Nachrichten nicht meiden, sondern gezielt und reflektiert konsumieren«, rät Rasimus. Wer sich auf fundierte Berichterstattung stützt, Pausen einlegt und seine Medienkompetenz fördert, bleibe informiert und werde nicht von der Nachrichtenflut überwältigt.

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