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Grippeimpfung

Zurück zur trivalenten Vakzine – im übernächsten Winter

Die STIKO hat ihre Empfehlungen für die Influenzaimpfung angepasst. Zwar empfiehlt sie nun wieder trivalente Impfstoffe als Standardgrippeschutz und nicht länger die Vierfachimpfung. Dennoch werden in der kommenden Saison die quadrivalenten Vakzinen herhalten müssen.
Elke Wolf
13.09.2024  09:00 Uhr

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt bereits seit September 2023, bei der Grippeimpfung zu den trivalenten Vakzinen zurückzukehren. Bei der Produktion neuer Impfstoffe solle auf das Antigen der Yamagata-Linie von Influenza B verzichtet werden. Der Grund: Diese Viruslinie – derzeit Bestandteil der tetravalenten Impfstoffe bestehend aus zwei Influenza-A- und zwei Influenza-B-Virusstämmen – wurde weltweit seit März 2020 nicht mehr nachgewiesen. Insofern trage die B/Yamagata-Komponente nicht mehr zum Schutz vor aktuell zirkulierenden Virusstämmen bei.

Ein noch gewichtigerer Aspekt: Die Herstellung und Verwendung von inaktivierten und abgeschwächten Lebendimpfstoffen, die Viren der B/Yamagata-Linie enthalten, stelle ein theoretisches Risiko der Wiedereinschleppung der Linie in die Bevölkerung dar, hieß es in der Begründung.

Nachdem die Europäische Arzneimittelagentur EMA dieser Einschätzung der WHO-Experten im März folgte, hat nun auch die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlungen zum Grippeschutz im August aktualisiert. Auch sie spricht sich für den Wechsel von quadrivalenten zu trivalenten Influenzaimpfstoffen ohne B/Yamagata aus. Ein Blick zurück: Die Dreifach-Influenzaimpfstoffe waren hierzulande bis Anfang 2018 die Standard-Grippeimpfung gewesen. Erst seit 2018 empfahl die STIKO standardmäßig die Vierfach-Grippeimpfung.

Produktion braucht Vorlauf

Da die Produktion von Grippeimpfstoffen bekanntermaßen eine enorm lange Vorlaufzeit beansprucht, ist ein Switch in der Komponenten-Zusammenstellung der Influenzavakzinen nicht ohne Weiteres möglich. Und in der Tat: Für die bevorstehende Saison 2024/25 wurden keine trivalenten Grippe-Totimpfstoffe produziert. Insofern schlagen die Impfexperten der STIKO vor, so lange weiterhin tetravalente Präparate zu verwenden, bis trivalente verfügbar sind – erst für die Saison 2025/26 werden trivalente Totimpfstoffe erwartet.

Von den Grippeimpfstoffen mit Stammanpassung für die Saison 2024/25 werden laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) folgende Tetra-Vakzinen vermarktet; die Auslieferung hat zum Teil bereits begonnen:

  • Efluelda® Tetra 2024/2025, zugelassen ab 60 Jahren (Hochdosis-Grippeimpfstoff), von Sanofi Pasteur
  • Fluad® Tetra 2024/2025, zugelassen ab 50 Jahren (adjuvantierter Grippeimpfstoff), von Seqirus
  • Flucelvax® Tetra 2024/2025, zugelassen ab zwei Jahren (Zellkultur-basierter Grippeimpfstoff), von Seqirus
  • Influsplit® Tetra 2024/2025, zugelassen ab sechs Monaten, von GlaxoSmithKline
  • Influvac® Tetra 2024/2025, zugelassen ab sechs Monaten, von Viatris Healthcare
  • Vaxigrip® Tetra 2024/2025, zugelassen ab sechs Monaten und explizit in der Schwangerschaft, von Sanofi Pasteur
  • Xanaflu® Tetra 2024/2025, zugelassen ab sechs Monaten, von Viatris Healthcare

Wie sieht es beim einzig zugelassenen attenuierten Lebendimpfstoff aus? Fluenz® von Astra-Zeneca hat als Trivalent-Variante (ohne B/Yamagata) erst im Juni dieses Jahres die Zulassung in der EU und für Großbritannien erhalten und löst damit das bisherige Präparat Fluenz® Tetra ab. Der Hersteller ist zügig der WHO-Maßgabe, auf die B/Yamagata-Linie zu verzichten, gefolgt, und damit ist Fluenz nun der einzige Trivalent-Grippeimpfstoff für den kommenden Winter. Zugelassen ist der nasale Grippeimpfstoff ausschließlich für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 2 und 17 Jahren. Diesen rät die STIKO derzeit nicht standardmäßig jährlich zur Grippeimpfung, sondern nur, wenn sie grunderkrankt sind und keine Kontraindikationen bestehen.

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