Zwei Neue im Juli |
Sven Siebenand |
12.07.2022 16:00 Uhr |
Knorpelgewebe im Knie kann durch einen Unfall, zum Beispiel beim Sport, beschädigt werden. Beim zweiten Neuling, Spherox® von der Firma Codon, handelt es sich um ein neues Gewebeprodukt und ein Verfahren zur Reparatur von Knorpelschäden im Knie. Es enthält eine Suspension mit sogenannten Spheroiden, kugelförmigen Aggregaten, aus Chondrozyten. Diese knorpelproduzierenden Zellen werden dem Patienten aus gesundem Knorpel entnommen und dann in vitro vermehrt. Wenn die Sphäroide anschließend in das Knorpelgewebe des Patienten implantiert werden, haften sie an den Bereich des Defekts an und produzieren neues Gewebe. Dadurch können die Defekte im Knie repariert werden.
Mit Spherox dürfen laut Zulassung bis zu 10 cm2 große Knorpeldefekte repariert werden. Es wird dazu arthroskopisch an die betroffene Stelle im Kniegelenk gespritzt. Die Chondrozyten-Sphäroide haften innerhalb von 20 Minuten am Knorpel.
Gelenkergüsse und -schwellungen sowie Arthralgie sind sehr häufige Nebenwirkungen des Verfahrens. Kontraindikationen sind unter anderem fortgeschrittene Arthrose im betroffenen Gelenk, primäre (generalisierte) Osteoarthrose und eine noch nicht geschlossene Wachstumsfuge im betroffenen Gelenk.