Zwei Neue zur Behandlung |
Sven Siebenand |
12.03.2024 11:45 Uhr |
Der zweite neue Wirkstoff bei Myasthenia gravis ist Rozanolixizumab (Rystiggo® Injektionslösung). Er wird angewendet als Zusatzbehandlung zur Standardtherapie von gMG bei erwachsenen Patienten, die Autoantikörper entweder gegen den Acetylcholinrezeptor oder gegen die Muskelspezifische Tyrosinkinase aufweisen. Rozanolixizumab blockiert den neonatalen Fc-Rezeptor (FcRn). Dieser Rezeptor schützt die bei gmG vorliegenden Autoantikörper vor dem lysosomalen Abbau und erhöht so ihre Halbwertszeit im Körper. Dadurch, dass Rozanolixizumab an FcRn bindet, können die Autoantikörper dort nicht mehr andocken. Sie werden dann schneller abgebaut. Der im Jahr 2022 auf dem deutschen Markt eingeführte gMG-Wirkstoff Efgartigimod alfa hemmt ebenfalls FcRn, sodass das Wirkprinzip von Rozanolixizumab nicht vollkommen neu ist.
Rystiggo wird einmal wöchentlich über einen Zyklus von sechs Wochen als subkutane Infusion mit einer Pumpe verabreicht. Der Arzt entscheidet, wie viele Zyklen ein Patient benötigt und in welchen zeitlichen Abständen diese durchgeführt werden sollen. Die anzuwendende Dosis hängt vom Körpergewicht ab. Detaillierte Informationen dazu finden sich in der Fachinformation. Sehr häufig beobachtete Nebenwirkungen des neuen Antikörpers sind Kopfschmerzen, Durchfall und Fieber.
Indikation: Myasthenia Gravis