Zwei Neulinge im Handel |
Sven Siebenand |
09.11.2023 11:30 Uhr |
Der zweite neue Wirkstoff ist Somapacitan (Sogroya® Injektionslösung im Fertigpen, Novo Nordisk). Es wird als Ersatztherapie bei Erwachsenen angewendet, die nicht genügend Wachstumshormone erzeugen. Zudem ist es für die Behandlung von Kindern ab drei Jahren und Jugendlichen, die aufgrund von Wachstumshormonmangel nicht in normalem Maße wachsen, zugelassen. Sogroya wirkt auf dieselbe Weise wie menschliches Wachstumshormon. Nach der Injektion bindet es an Albumin, was dafür sorgt, dass der Wirkstoff länger im Körper verbleibt. So reicht es aus, Somapacitan einmal pro Woche – und nicht wie andere Wachstumshormon-Ersatztherapien täglich – zu spritzen. Somapacitan wird subkutan in den Bauch, den Oberschenkel, das Gesäß oder den Oberarm injiziert. Die Injektionsstellen sollten rotieren. Die Somapacitan-Dosis wird für jeden Patienten individuell angepasst. Detaillierte Empfehlungen dafür sind in der Fachinformation von Sogroya nachzulesen.
Dort sind auch einige Kontraindikationen gelistet. So darf Somapacitan nicht angewendet werden, wenn Hinweise auf eine Tumoraktivität bestehen. Ebenso besteht eine Kontraindikation bei Patienten mit akuten schwerwiegenden Erkrankungen, die unter Komplikationen nach Operationen am offenen Herzen, Operationen der Bauchhöhle, Polytrauma, akuter respiratorischer Insuffizienz oder ähnlichen Bedingungen leiden. Sehr häufig sind Kopfschmerzen als Nebenwirkung der Therapie zu beobachten. Ein besonderer Warnhinweis ist zum Beispiel zum Thema Blutzucker in der Fachinformation zu finden. Eine Behandlung mit Wachstumshormon kann die Insulinempfindlichkeit herabsetzen und zu einer Hyperglykämie führen. Der Blutzuckerspiegel sollte deshalb bei allen Patienten unter Wachstumshormontherapie in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Bei Personen mit Diabetes muss die Dosierung blutzuckersenkender Arzneimittel gegebenenfalls angepasst werden, wenn eine Wachstumshormontherapie eingeleitet wird.
Die Anwendung von Sogroya während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine Empfängnisverhütung anwenden, wird nicht empfohlen. In der Stillzeit ist zu entscheiden, ob auf das Stillen verzichtet wird oder auf die Behandlung mit Sogroya. Das neue Medikament ist im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad Celsius zu lagern. /