Zu den Kanälen, die an der Entstehung von Erkältungssymptomen beteiligt sind, gehören TRPM8, TRPA1, TRPV1 und TRPV4. Die Kanäle werden durch die unterschiedlichsten Reize wie Temperatur, Druck und Dehnung stimuliert. Bei Aktivierung sind sie typabhängig für Kationen wie Calcium, Natrium oder Magnesium permeabel und schütten vermehrt ATP aus.
Menthol, der Hauptbestandteil von Pfefferminzöl, erreicht zum Beispiel beim Inhalieren nasale Kälterezeptoren, wodurch ein Gefühl erleichterter Nasenatmung entsteht. Zusätzlich wirkt Menthol agonistisch an TRPM8- und antagonistisch an TRPA1-Ionenkanälen – was eine antitussive Wirkkomponente vermittelt.
1,8-Cineol, der Hauptbestandteil im Eukalyptusöl, nutzt wie Menthol den TRPM8-Kanal und antagonisiert TRPA1. Wird 1,8-Cineol inhalativ angewendet, reagiert es direkt mit Thermorezeptoren der Nasenschleimhaut. Dies stimuliert das Flimmerepithel und treibt somit die mukoziliäre Clearance an. Zudem wird auch der TRPV4-Kanal antagonisiert, was die ATP-Freisetzung in den Epithelzellen mindert: Das trägt zu seiner abschwellenden, bronchienerweiternden und schleimlösenden Wirkkomponente bei – was auch in oralen Darreichungsformen wie Weichgelatinekapseln (wie Gelomyrtol® forte, Sinolpan® Kapseln,) genutzt wird.
Die Evidenz besonders des Mischspezialdestillats Gelomyrtol auf Basis rektifizierter Eukalyptus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöle (Spezialdestillat ELOM-080) gilt als erbracht. Zahlreiche Studien belegen einen rund zwei bis zweieinhalb Tage schnelleren Heilungsverlauf von Atemwegsinfekten und Bronchitis. Die expektorierend wirkenden Inhaltsstoffe helfen, die Sekretviskosität zu normalisieren und über die Aktivierung der Flimmerhärchen die körpereigenen bronchiale Clearance anzutreiben. Das fördert das Abhusten von Sekret.
Professor Dr. Robert Fürst, Phytopharmaka-Experte vom Departement Pharmazie der Universität München, beschreibt die Husten-Phytopharmaka so: »Bei ihnen gehen entzündungshemmende und antiinfektive Effekte Hand in Hand. Sie können beides. Das Besondere im Bereich der Naturstoffe im Infektionsbereich ist, dass sie einen breiten Ansatz haben sowie meist antiviral und antibakteriell wirken.«