Allergiekollaps und was dagegen hilft |
Allergikergeeignete Ernährung ist für Menschen mit einer Nahrungsmittelallergie essenziell. Schon kleinste Mengen eines Allergens können im schlimmsten Fall einen anaphylaktischen Schock auslösen. »Das ECARF-Allergiesiegel unterstützt Familien dabei, sichere, für sie verträgliche Lebensmittel zu erkennen«, informierte der Allergie-Experte. Das international renommierte Siegel zeichnet seit 2006 allergiefreundliche Produkte des täglichen Bedarfs wie Kleidung, Kosmetika oder Waschmittel , Dienstleistungen und Umgebungen aus.
Eine weitere Orientierung biete die Checkwise-App, die durch das Scannen von Verpackungen potenzielle Allergene schnell aufzeigt und so einen sicheren Einkauf ermöglicht. Im Gegensatz zu anderen Scanner Apps scannt Checkwise den Text auf Lebensmitteln sowie Kosmetik- und Pflegeprodukten und ist unabhängig vom Barcode. Die App erkennt alle deklarationspflichtigen Allergene auf Lebensmittelverpackungen, Zusatzstoffe (E-Nummern) und Inhaltsstoffe der INCI-Listen in Kosmetika und Pflegeprodukten in mehreren Sprachen. Ganz neu ist das Erkennen von Zucker. Der Scan verrät Usern direkt, ob das gescannte Produkt die ausgewählten Allergene enthält. Darüber hinaus zeigt die App auch alle weiteren Allergene an, die das Produkt enthält, auch wenn diese nicht im persönlichen Allergie-Profil markiert wurden.
Ab Herbst werden zwei neue Apfelsorten den Markt bereichern. Das Besondere: Sie enthalten einen äußerst geringen Allergengehalt und sind deshalb auch für Patienten mit Oralem-Allergie-Syndrom geeignet. »Beide Sorten, die noch keinen Handelsnamen tragen, konnten von Apfelallergikern bei klinischen Studien über drei Jahre ohne Probleme gegessen werden. Beiden Sorten werden am ECARF-Qualitätssiegel erkennbar sein« sagte Professor Dr. Karl-Christian Bergmann, der mit seiner Arbeitsgruppe die neuen Apfelsorten entwickelt hat.
Hintergrund: Laut dem Allergologen haben rund 10 Prozent der Bevölkerung spezifische Antikörper gegen das Hauptallergen in Äpfeln (Mal d 1) entwickelt. Weil die Allergene in Baumpollen von Hasel, Erle oder Birke Ähnlichkeiten mit Proteinstrukturen in Äpfeln aufweisen, reagieren die Betroffenen kreuzallergisch mit einer Apfelallergie. »Deshalb folgt nach einer Birkenpollenallergie oftmals die Entwicklung einer Allergie auf Äpfel.«
Eine weitere Beobachtung des Berliner Apfelforschungsteams: Bei regelmäßigem Verzehr allergenarmer Äpfel ist offenbar eine Toleranzentwicklung möglich. Allergiker vertragen häufig alte Apfelsorten besser, beispielsweise Gloster, Altländer oder Hammerstein.
Die Erklärung: Alte Apfelsorten enthalten mehr der für Aroma und Säure zuständigen Polyphenole und weniger Allergene. Die neueren, beliebteren Sorten sind dagegen reich an Allergenen und arm an Polyphenolen. Da die sekundären Pflanzenstoffe dafür sorgen, dass der Apel sauer und herb schmeckt und dieser beim Anschnitt braun wird – also Eigenschaften, die beim Verbraucher weniger gefragt sind –, hat man sie weggezüchtet. Dagegen wurde bei vielen Neuzüchtungen die für Apfelallergiker besonders problematische Sorte Golden Delicious eingekreuzt.