Angst vor Cortison nehmen |
Isabel Weinert |
09.01.2023 12:00 Uhr |
Haben Patienten bereits eine bekannte und adäquat behandelte Asthmaerkrankung, wurden sie in der Regel darauf geschult, bei einem beginnenden Infekt richtig zu handeln. Das Peak-flow-Meter kommt dann häufiger zum Einsatz, die Dosierung von Controllern kann bereits bei den ersten Anzeichen gesteigert werden. Klingt der Infekt ab, der sich bei Asthmatikern häufig auch an den Bronchien austobt, kann man die Controller-Dosis mit abnehmenden Beschwerden sukkzessive wieder senken. Allerdings bleiben Bronchien von Menschen mit Asthma oft noch eine ganze Weile nach einem Infekt verstärkt hyperreagibel. Spätestens dann und wenn sich die Krankheit weiter verschlechtert, sollte der zeitnahe Besuch beim Lungenfacharzt auf dem Programm stehen.
Ein Team der Ruhr-Universität Bochum um Professorin Dr. Daniela Wenzel ist einer potenziellen Substanz gegen Asthma auf die Spur gekommen: dem körpereigenen Cannabinoid Anandamid. An Mäusen erweitert Anandamid die Bronchien. Dem Effekt liegt ein von Wenzels Team entdeckter neuer Signalweg für die Erweiterung der Bronchien zugrunde. Die Fettsäureamid-Hydrolase (FAAH) baut das körpereigene Anandamid ab. Aus der dabei entstehenden Arachidonsäure bildet sich Prostaglandin E2. Und dieses wiederum steigert die Konzentration des Botenstoffs cAMP (cyclisches Adenosinmonophosphat). »Auf den Anstieg des cAMP zielen auch bewährte Inhalationsmedikamente gegen Asthma«, so Wenzel in einer Pressemitteilung der Universität Bochum.