Anti-Aging für die Haut |
Antioxidantien gehören zu den am häufigsten eingesetzten Wirkstoffen in Anti-Aging- Produkten. Substanzen wie Vitamin A und seine Derivate, Vitamin C und E, Niacinamid, Dexpanthenol, Alpha-Liponsäure, Coenzym Q10 und Polyphenole sollen die Konzentration von freien Radikalen in der Haut reduzieren und den Kollagenstoffwechsel ankurbeln. Auch Phytohormone und Peptide sind beliebte Anti-Aging Wirkstoffe. Während Phytohormone eine aufbauende Wirkung erzielen sollen, sollen Peptide die Regenerationsprozesse im Bindegewebe fördern. Darüber hinaus gibt es inzwischen eine Vielzahl an weiteren Wirkstoffen, denen Hersteller eine Anti-Aging-Wirkung zuschreiben.
Die Gesellschaft für Dermopharmazie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Transparenz in den Kosmetikmarkt zu bringen. In ihrer Leitlinie »Dermokosmetika gegen Hautalterung« beurteilen die Experten eingesetzte Wirkstoffe hinsichtlich der Qualität des erbrachten Wirksamkeitsnachweises in drei Kategorien. In Kategorie 1 finden sich Wirkstoffe, deren Wirksamkeit in vivo an menschlicher Haut nachgewiesen wurde. Dazu gehören Vitamin A und seine Derivate, Vitamin C, Alpha-Liponsäure, Peptide, Salicyloyl-Phytosphingosin, Hyaluronsäure und Niacinamid. In einer Unterkategorie werden zusätzlich Wirkstoffe zusammengefasst, die zwar an menschlicher Haut getestet wurden, aber nicht in Placebo-kontrollierten Doppelblindstudien. Dazu gehören Vitamin E, Phytohormone, 2-Dimethylaminoethanol und Bakuchiol. Wirkstoffe, deren Wirksamkeit nur in vitro belegt wurden, landen in Kategorie 2. In der aktuellen Fassung der Leitlinie sind das Dexpanthenol, Coenzym Q10, Resveratrol sowie Phytosterole. Kategorie 3 umfasst alle Wirkstoffe für die in der wissenschaftlichen Literatur keine Wirksamkeitsnachweise vorliegen. Oft handelt es sich dabei um patentgeschützte firmenspezifische Stoffe.
Anti-Aging Kosmetika sollen pflegen, schützen und degenerativen Veränderungen entgegenwirken. In Abhängigkeit von den eingesetzten Wirkstoffen können sie unter Umständen jedoch zu Unverträglichkeitsreaktionen führen. Dies gilt etwa für die Alpha-Liponsäure. Trotz ihrer nachgewiesenen Wirksamkeit rät die Gesellschaft für Dermopharmazie von ihrem Einsatz ab. Neuere Studien zeigen, dass der Wirkstoff als Kontaktallergen wirken kann. Auch ein hoher Anteil antioxidativer Wirkstoffe sollte vermieden werden. Hier kann sich die Wirkung im schlimmsten Fall umkehren, so dass die Entstehung freier Radikale in der Haut gefördert wird.
Silikonöle, Lanolin, Paraffin und Mineralöle sind inzwischen bei vielen Verbrauchern in Verruf geraten. Sie erhöhen zwar die Hautbarriere, vermindern aber gleichzeitig den transepidermalen Wasserverlust. Die Haut produziert dadurch immer weniger Feuchtigkeit und wird nach und nach trockener. Da Anti-Aging Produkte mitunter bereits von jüngeren Menschen angewendet werden, sollten sie kein komedogenes Potenzial besitzen.