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Erstmals Therapieoption

Antiseptika bei bakterieller Vaginose

Die bakterielle Vaginose ist die häufigste urogenitale Infektion der Frau. Die aktualisierte Leitlinie sieht nun erstmals neben Antibiotika verschiedene Antiseptika als Therapieoption vor. Daraus ergibt sich ein erweiterter Beratungsbedarf bei der Abgabe in der Apotheke.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 23.01.2024  11:45 Uhr

Biofilm-Problematik

Laut Leitlinie zeigten Präparate mit Dequaliniumchlorid, Octenidin oder Povidon-Jod in randomisiert-kontrollierten Studien vielversprechende Behandlungsergebnisse. Als antiseptische Therapieoptionen nennt die Leitlinie vaginales Dequaliniumchlorid in einer Dosis von 10 mg pro Tag über einen Zeitraum von sechs Tagen. Für die Anwendung von Octenidin-haltigen Vaginalsprays empfiehlt die Leitlinie zwei Sprühstöße am ersten Tag, gefolgt von einem Sprühstoß täglich über insgesamt sieben Tage. Für vaginales Povidon-Jod empfiehlt die Leitlinie eine Applikatorfüllung pro Tag über einen Zeitraum von sechs bis sieben Tagen. Schwangere dürfen kein Povidon-Jod anwenden. »Antiseptika als Therapiealternative einzusetzen, erscheint vor allem in Anbetracht des im Biofilm oft unwirksamen Metronidazol sinnvoll«, erklärte Farr.

Der Experte machte klar, dass eine Therapie nur nach einer korrekt durchgeführten und ärztlich gesicherten Diagnose erfolgen sollte. »Ich kann jedoch verstehen, wenn eine Patientin nicht so lange auf einen Arzttermin warten und ihre Beschwerden selbst therapieren möchte«, zeigte Farr Verständnis für den Wunsch nach Eigentherapie. Er plädierte dafür, eine ordnungsgemäße Diagnostik beim Facharzt – wenn auch mit zeitlichem Abstand – nachzuholen. »Für die Eigentherapie eignen sich Antiseptika schon, da sie unspezifisch und daher auch auf verschiedene Erreger wirken.« So ist etwa eine Octenidin/Phenoxyethanol-Kombination (wie Octenisept® Vaginaltherapeutikum) sowohl bei Candidosen als auch bei bakterieller Vaginose wirksam, weil es ein breites Erregerspektrum erfasst.

Der Gynäkologe gab jedoch zu bedenken, dass sich dadurch der bei einer bakteriellen Vaginose ohnehin geringe Anteil an guten Laktobazillen weiter reduziere. »Zur Regeneration der vaginalen Mikrobiota rate ich deshalb im Anschluss immer zu Probiotika.« Zubereitungen mit Laktobazillen oder Milchsäure oder auch solche mit Vitamin C oder bioadhäsiven sauren Gelen sind auch ein guter Zusatztipp für die Beratung in der Apotheke. Sie fördern den Wiederaufbau und die Stabilisierung des leicht sauren pH-Werts. Das beugt einer erneuten Anhaftung pathogener Keime vor.

Apropos Wiederauftreten: Die Rezidivrate nach einer antibiotischen First-line-Therapie ist relativ hoch. Antibiotikaresistenzen und polybakterielle Biofilme gelten als wesentlicher Grund. Auch hierfür sieht Farr in Antiseptika verbesserte Therapiemöglichkeiten. »Manche Antiseptika scheinen besonders potent gegen polymikrobielle Biofilme zu sein. Auch bei rezidivierenden Verläufen haben wir sie daher in der Leitlinie berücksichtigt.« Dort heißt es: »Die Therapie der chronisch-rezidivierenden bakteriellen Vaginose sollte mit lokalen Antiseptika oder einer suppressiven Erhaltungstherapie mit topischem Metronidazol, gefolgt von vaginalen Probiotika erfolgen, um die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs nach der Therapie zu reduzieren.«

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