Apothekenzahl auf neuem Tiefstand |
»Der Rückgang der Apothekenzahl verläuft immer dramatischer, die Versorgung dünnt zunehmend aus«, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in einer Pressemitteilung. »Jede geschlossene Apotheke ist ein Mahnmal für eine gefährdete Versorgung für tausende Patientinnen und Patienten. Die Menschen müssen längere Wege zur nächsten Apotheke zurücklegen und auf die bisherige vertraute Versorgung verzichten.«
Auch die immer weiter sinkende Zahl der Neueröffnungen ist für Overwiening ein Anlass zur Besorgnis: »Gerade für junge Apothekerinnen und Apotheker lohnt es sich derzeit schlichtweg nicht, mit einem eigenen Apothekenbetrieb zu starten. In der Politik ist seit Jahren bekannt, dass die Apotheken chronisch unterfinanziert sind.« Nach der Wahl müsse sich die neue Bundesregierung dringend für eine bessere Finanzierung der Offizinen sorgen.
Neben der schlechten finanziellen Lage macht auch der Fachkräftemangel den Offizinen zu schaffen. Die Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigte im vergangenen Jahr, dass Apotheker und PTA zu den vom Fachkräftemangel besonders betroffenen »Engpassberufen« gehören. Viele Apothekeninhaber finden daher kein passendes Personal oder haben große Mühe einen Nachfolger zu finden, wenn sie sich zur Ruhe setzen.
Angesichts der prekären Lage appelliert Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, an die Politik: »Die inhabergeführte öffentliche Apotheke ist die Voraussetzung für die sichere, qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung in Deutschland. Diese darf nicht weiter aufs Spiel gesetzt, sondern muss dringend erhalten werden.«