Arten und Ursachen von Schwindel |
Diese Form des Schwindels, auch vestibuläre Migräne genannt, kann mit Kopfschmerzen einhergehen. Außerdem können migränetypische Begleiterscheinungen wie Licht- und Lärmempfindlichkeit, Ohrgeräusche oder Hörminderung, Sehstörungen sowie Übelkeit und Erbrechen auftreten. Als Auslöser kommen Stress, Schlafmangel, hormonelle Veränderungen, Wetterfühligkeit, Allergien und Umweltreize infrage. Die Schwindelmigräne lässt sich schwer diagnostizieren. Bei der Behandlung stehen die Therapie der Migräne und deren Vorbeugung im Vordergrund.
Sehr ähnliche Symptome wie die Schwindelmigräne (Drehschwindel, Übelkeit und Erbrechen) zeigt der Morbus Menière, eine Erkrankung des Innenohres. Auch hier tritt der Schwindel anfallartig auf. Betroffene leiden zudem an Ohrensausen oder Hörverlust und Übelkeit. In einigen Fällen kommt es zum Tinnitus. Verursacht werden die Beschwerden einschließlich des Schwindels vermutlich durch Flüssigkeitsansammlungen im Innenohr. Die Symptome können zusammen oder einzeln auftreten und über Stunden anhalten, sodass sich Patientinnen und Patienten unter Umständen nicht mehr auf den Beinen halten können. Häufen sich die Anfälle, können Hörverlust und Tinnitus dauerhaft bleiben. Ärztlich verordnete Medikamente können die auftretenden Beschwerden lindern.
Beim einseitigen Ausfall oder der Entzündung des Gleichgewichtsnervs, fachsprachlich akute unilaterale Vestibulopathie (AUVP), kann der Drehschwindel auch mehrere Tage anhalten. Weitere Symptome sind Übelkeit, Fallneigung und Augenzittern. Oft geht die Entzündung des Gleichgewichtsnervs von allein zurück. Bei Bedarf kann Cortison eingesetzt werden.
Weitaus schwerwiegender ist eine Schädigung des Gleichgewichtzentrums im Hirnstamm oder Kleinhirn durch einen Infarkt oder Durchblutungsstörungen. In solchen Fällen müssen Betroffene sofort in eine Klinik eingeliefert werden.
Auch Medikamente, die zum Beispiel im zentralen Nervensystem wirken oder den Blutdruck senken, können zu Schwindel führen. Die unerwünschten Nebenwirkungen der blutdrucksenkenden Arzneimittel können vor allem zu Beginn der Therapie auftreten und verschwinden etwa ab der dritten Einnahmewoche. Betroffene können sich bei Schwindelanfällen, gerade wenn sie nach der Einnahme eines neuen Medikaments auftreten, an die Apotheke vor Ort wenden.
Ebenso ist es möglich, dass sich mehrere gleichzeitig eingenommene Medikamente gegenseitig beeinflussen und es zu Beschwerden durch Wechselwirkungen kommt. Das pharmazeutische Fachpersonal prüft im Rahmen einer Medikationsanalyse, ob der Schwindel durch Neben- oder Wechselwirkungen verursacht werden könnte, und berät Betroffene zu einer etwaigen Umstellung oder Verminderung der Medikation. Diese sollte jedoch nie ohne Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt erfolgen.