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Wechselwirkungen

Arzneimittel und Essen – das ist zu beachten

So erstaunlich es klingt: Gleichzeitig verzehrte Nahrung kann die Wirkung eines Arzneimittels im Extremfall bis zur Wirkungslosigkeit abschwächen, aber auch zu lebensgefährlicher Überdosierung führen. Damit ein Medikament optimal wirken kann, ist es entscheidend, ob, wann und was verzehrt wird. 
Cornelia Höhn
15.09.2020  12:30 Uhr

Gemüse? Ess' ich nicht!

Blutgerinnungshemmende Wirkstoffe vom Cumarintyp wie Phenprocoumon und Warfarin sind Gegenspieler zu Vitamin K, das vornehmlich in grünen Gemüsen vorkommt. Die früher empfohlene gemüsearme »Marcumar-Diät« gilt zwar als überholt, die tägliche Vitamin-K-Aufnahme sollte relativ konstant bei 80 ug liegen; Grünkohl, Brokkoli, Spinat und Rosenkohl sind daher mit Bedacht zu verzehren. Jedoch ist nur bei dauerhaften Änderungen der Ernährungsgewohnheiten beispielsweise vom Mischköstler zum Vegetarier mit klinisch relevanten Wechselwirkungen zu rechnen.

Achtung: Goji-Beeren und Cranberrys, die sich auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit erfreuen, können hingegen zu Blutungskomplikationen führen, indem sie die Wirkung von Phenprocoumon und Warfarin verstärken.

Eine Antibiotikagabe kann den INR-Wert, also den Laborwert für die Blutgerinnung, ebenfalls verändern, da die Synthese von Vitamin K im Darm beeinträchtigt wird. Bei der Abgabe eines Antibiotikums an einen Patienten, der einen Blutgerinner einnimmt, sollte daraufhin gewiesen werden.

Unverzichtbarer Ballast

Haben Ballaststoffe einen Einfluss auf die Arzneistoffresorption? Experten gehen davon aus, dass eine insgesamt ballaststoffarme Ernährung zur Vermeidung von Interaktionen mit einzunehmenden Medikamenten keinesfalls sinnvoll ist. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Menge von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag in Form von fünf Portionen Obst und Gemüse sowie reichlich Vollkornprodukten ist ernährungsphysiologisch und präventivmedizinisch uneingeschränkt empfehlenswert.

Aber: Über unspezifische Adsorption kann zeitnaher Verzehr ballaststoffreicher Nahrung die Bioverfügbarkeit von trizyklischen Antidepressiva, Statinen, Herzglykosiden und L-Thyroxin reduzieren. Daher sollte die Umstellung auf eine Ernährung mit höherem Ballaststoffanteil bei den letzteren beiden Arzneistoffen ärztlich begleitet werden. Die Cholesterinsynthese in der Leber findet vor allem nachts statt, bei Statinen ist daher der bevorzugte Einnahmezeitpunkt abends. Das Abendessen sollte danach ausgerichtet werden.

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