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Verhängnisvolles Duo

Arzneimittel und Licht

Einige Wirkstoffe erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut. Ein ungewohnt starker Sonnenbrand oder photoallergische Reaktionen können daraus resultieren. Patienten können sich vor diesen Nebenwirkungen in den meisten Fällen schützen.
Nicole Schuster
31.03.2023  15:00 Uhr

Die Dosis macht das Gift

Es gibt zwei Arten von Phototoxizität: die photodynamische, die Sauerstoff-vermittelt abläuft, und die nicht photodynamische, die direkt, also ohne Sauerstoff, erfolgt. Im energiereichen Zustand können die Photosensibilisatoren mit anderen Molekülen interagieren und sie in freie Radikale verwandeln. Die freien Radikale schädigen Zellbestandteile wie Zellmembranen, Lysosome, Lipide, Proteine oder DNA. Es ist auch möglich, dass der Wirkstoff Energie aus UV-A-Strahlen aufnimmt und diese in der Haut freisetzt. Die Folge der Energiefreisetzung sind ebenfalls Zellschäden. Phototoxische Reaktionen sind auf die sonnenexponierten Bereiche beschränkt und betreffen vor allem Gesicht, Hals, Unterarme und Hände. Sie sind dosisabhängig, entstehen also proportional zur Medikamenten- und Lichtdosis. Manche Patienten vertragen ihr Medikament in den Wintermonaten, im Frühling zeigen sich jedoch Hautsymptome. Andere sind bei niedriger Dosierung beschwerdefrei, leiden bei einer Dosiserhöhung aber unter einer gesteigerten Lichtempfindlichkeit.

Die Symptome ähneln einem starken Sonnenbrand, der mit schmerzhaften Erythemen, Ödemen und Bläschenbildung einhergehen kann. Sie können bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator auftreten und entwickeln sich 30 Minuten bis 24 Stunden nach der Sonnenexposition. Je nach Art des Photosensibilisators dauern die Symptome Stunden bis zu vier Tage an. Voraussetzungen für die Reaktion sind eine ausreichende Dosis der Substanz und eine Bestrahlung mit dem jeweiligen Spektrum. Meistens handelt es sich dabei um UV-A-Strahlen (320 bis 400 nm). UV-B-Strahlung (280 bis 320 nm) und sichtbares Licht (400 bis 780 nm) sind seltener der Auslöser. Wird das Mittel abgesetzt oder ersetzt, verschwinden die Hautreaktionen.

Eine photoallergische Reaktion tritt hingegen auf, wenn aus der Wechselwirkung zwischen Arzneimitteln und Strahlung eine kutane Immunreaktion entsteht. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Photoallergisierung vom Spättyp, die nicht nach dem Erstkontakt auftritt. Im ersten Schritt verändert sich der Wirkstoff unter Lichteinfluss strukturell. Er bindet an ein Hautprotein und wird mit diesem zu einem kompletten Allergen (Photoallergen). Bei erneuter Exposition löst dieses eine durch T-Zellen vermittelte Immunreaktion aus. Die Reaktion ist dosisunabhängig und äußert sich einige Tage nach der Exposition als ekzematöse, juckende Dermatitis, seltener als systemische Photoallergie.

Kriterium Phototoxizität Photoallergie
Inzidenz hoch niedrig
Substanzdosis übliche Einnahmedosen, dosisabhängige Schädigung Reaktionen auch bei geringen Dosen
Strahlendosis hoch gering
Pathophysiologie direkte Gewebeschädigung Typ IV-Allergie
Beginn der Symptome nach Exposition innerhalb weniger Stunden innerhalb von 24 bis 72 Stunden
Reaktion nach Erstkontakt ja nein
Betroffene Körperregionen sonnenexponierte Haut Reaktion kann sich auf nicht exponierte Bereiche ausbreiten
Klinische Charakteristik starker Sonnenbrand Kontaktekzem
Pigmentveränderungen häufig selten
Arzneimittelinduzierte Phototoxizität und Photoallergie – die wichtigsten Unterschiede
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