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Senioren und Immungeschwächte

Auffrischungsimpfung gegen Corona schon im Herbst?

Jetzt schon an später denken – das fordern Experten mit Blick auf die sich ausbreitende Delta-Variante. Um den Schutz älterer und immungeschwächter Menschen vor Covid-19 sicherzustellen, könnte die erste Auffrischungsimpfung, und damit bei vielen die dritte Corona-Impfung, bereits im zweiten Halbjahr 2021 erforderlich werden. Patientenschützer vermissen Initiativen der Politik.
dpa
29.06.2021  14:00 Uhr

»Wir müssen die nächste Phase beim Impfen jetzt schon andenken«, sagt Leif Erik Sander, Infektionsimmunologe an der Berliner Charité. »Ich gehe davon aus, dass wir bei älteren Menschen, die zu Beginn dieses Jahres ihre Erst- und Zweitimpfung erhalten haben, eine nachlassende Immunantwort sehen werden.« Sander hält es für möglich, dass es ohne Auffrischungsimpfung im Winterhalbjahr zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen dadurch zu zusätzlichen Infektionen kommen könnte, »einem gewissen JoJo-Effekt«, ergänzt er.

Das sieht Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, ganz genauso. »Es ist überfällig, zu reagieren«, sagt er. »Ich sehe aber weder bei Bund noch in den Ländern eine großangelegte Initiative zu diesem Thema. Als Grund vermute ich Sorge vor einer Verteilungsdiskussion.«

Bundesweit war die Corona-Impfkampagne am 27. Dezember 2020 in Alten- und Pflegeheimen gestartet. In Sachsen-Anhalt gab es die erste Impfung schon einen Tag früher. Inzwischen ist gut die Hälfte der erwachsenen Bundesbürger einmal gegen Covid-19 geimpft, rund ein Drittel zweimal.

»Wir müssen die nächste Phase beim Impfen jetzt schon andenken.«
Leif Erik Sander, Infektionsimmunologe an der Berliner Charité

Bis zum Herbst und Winter würden sich aber möglicherweise Varianten mit »Immunescape« durchsetzen, sagt Sander. Das sind Mutanten, gegen die bisherige Impfstoffe mitunter etwas schlechter wirken. Dazu zählt zum Beispiel die Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt wurde und sich nun auch in Deutschland schnell ausbreitet. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Variante Delta – wie jetzt bereits in Großbritannien – auch hierzulande bald dominieren könnte.

Für Charité-Wissenschaftler Sander ergibt sich aus all diesen Fakten eine Notwendigkeit, bestimmten Bevölkerungsgruppen eine Auffrischungsimpfung anzubieten. Ein solcher Booster sollte dann nicht allein Hochbetagten, sondern auch Menschen mit Immunschwächen offeriert werden, etwa zum Zeitpunkt der Grippeschutzimpfung im Oktober. Sander hält auch ein Nachdenken über Booster für Kontaktpersonen dieser Risikogruppen für sinnvoll. »Zum Beispiel für Teile des Gesundheitspersonals«, sagte er am Freitag.

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