Hygiene, Hygiene, Hygiene! |
Die Eier verbreiten sich trotz des Klebers – beispielsweise über Unterwäsche, Laken und Bodenflächen – auch in der Umgebung des Wirtes. Auch an glatten Flächen wie Toilettenspültasten, Türklinken und an Spielsachen haften sie gut. Hauptüberträger dürften die menschlichen Hände sein. So kratzen sich betroffene Kinder im Schlaf am Po, um den Juckreiz zu stillen. Dabei geraten Wurmeier an die Hände, vor allem unter die Fingernägel, denen bei den Reinigungsmaßnahmen daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Betroffenen andere, aber auch sich selbst, immer wieder neu mit Madenwürmern infizieren.
Die Eier sind es auch, die zur Diagnostik herangezogen werden. Stuhlproben sind dafür nicht nötig. Die Eier lassen sich – am besten morgens vor dem Toilettengang und Duschen – mit einem Klebestreifen vom After abnehmen und unter dem Mikroskop identifizieren. Da Madenwurmweibchen ihre Eier nicht kontinuierlich ablegen, kann es notwendig sein, den Test an mehreren Tagen zu wiederholen. Bei starkem Befall lassen sich im Stuhl auch ausgewachsene lebende Madenwürmer erkennen.
Im Gegensatz zu anderen Wurmarten infiltrieren Madenwürmer umliegende Gewebe nicht. Kratzen kann allerdings zu Hautschäden und Superinfektionen führen. Zudem stört der Juckreiz meist den Nachtschlaf empfindlich, sodass die Kinder unausgeschlafen und unkonzentriert wirken. Bei Frauen und Mädchen kommt es außerdem in seltenen Fällen zu einer Übertragung auf die Genitalorgane mit anschließender Entzündung. Bei aller Aufregung, die Ekel und Wasch- und Putzaktionen hervorrufen, können PTA und Apotheker die besorgten Eltern auch beruhigen: Madenwurminfektionen sind in aller Regel harmlos, Kinder und Eltern werden sie bei konsequenter Behandlung und Hygiene wieder los. Und wer sich an das konsequente Händewaschen erst einmal gewöhnt hat, den befallen die Tiere meist so schnell nicht wieder. /
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