Rot wie Rosen, rau wie Flechten |
Namentlich verwandt
Pityriasis alba ist im Gegensatz zu Pityriasis rosea keine Infektionskrankheit, sondern eine milde, entzündliche Reaktion der Haut. Ihre genaue Ursache ist nicht bekannt. Eventuell handelt es sich um eine atopische Dermatitis (Neurodermitis), die gerade abheilt. Daher sind typischerweise das Gesicht, vor allem die Wangen, Arme und Schultern betroffen. Die Erkrankung kann Monate bis Jahre persistieren.
Pityriasis versicolor (Kleienpilzflechte) ist eine harmlose, aber optisch störende Erkrankung der Haut durch den Hefepilz Malassezia furfur. Er befällt talgdrüsenreiche Hautbereiche wie die Kopfhaut, Schultern, das Dekolleté und den Rücken. Dort bilden sich kleine runde oder ovale Flecken, die aufgrund einer Hyper- oder Hypopigmentierung entweder rötlich oder weiß gefärbt sind. Der Dermatologe erkennt den Pilzbefall, indem er einige abgekratzte Hautschüppchen unter dem Mikroskop betrachtet.
Weil sich die Hauterscheinungen spontan innerhalb weniger Wochen zurückbilden, empfehlen die meisten Hautärzte, die Haut mit kühlenden O/W-Lotionen zu pflegen. Wichtig: Alle irritierend wirkenden Maßnahmen sollten die Patienten in der akuten Phase unbedingt unterlassen. Im Bereich der Flecken ist die Haut entzündlich verändert und reagiert empfindlicher als gesunde. Reizende Substanzen könnten dazu führen, dass sich der Ausschlag deutlich verschlechtert oder noch auf andere Regionen ausdehnt. Schließlich könnten sich Ekzeme entwickeln, die heftig jucken und nässen.
Daher sollten auch PTA und Apotheker den Betroffenen empfehlen, keine Seife zu benutzen, nicht zu oft und zu lange zu duschen oder zu baden sowie in der akuten Phase kein gechlortes Schwimmbad zu besuchen. Ungünstig wirkt sich auch allzu starkes Schwitzen aus. Deshalb fördern Saunaaufenthalte, Sonnenbäder und zu warme Kleidung ebenfalls die Erkrankung.
Der Apothekenalltag zeigt: Mit Hautproblemen wenden sich Betroffene immer wieder zuerst an PTA oder Apotheker. Mit den Worten: »Da schauen Sie mal!« fragen sie um Rat. Damit PTA oder Apotheker die Hautveränderung besser beurteilen können, ist ein Nachschlagewerk mit vielen Abbildungen hilfreich. Der Autor stellt im »Intensivkurs Dermatologie« die Hautkrankheiten vor – fast alle mit hervorragenden Fotos. Alles Wichtige ist übersichtlich, kurz und knapp, aber ohne Details wegzulassen, zusammengefasst. Das umfangreiche Werk gibt einen sehr guten Überblick über Hautkrankheiten, sodass PTA oder Apotheker wissen, wann sie einem Patienten um Arztbesuch raten sollten.
Intensivkurs Dermatologie, Alexander Meves, Verlag Elsevier GmbH, 530 Seiten, 1. Aufl. 2006, ISBN 9783437411625, Euro 29,95
Zu bestellen beim Govi-Verlag, unter Tel. 06196 928257, per E-Mail service(at)govi.de oder unter www.govi.de.
Gegen extremen Juckreiz helfen orale juckreizstillende Antihistaminika und niedrig-potente, glucocorticoidhaltige Cremes (wie Ebenol®, Fenistil® Hydocort). Die Patienten dürfen jedoch nur die juckenden Bereiche dünn eincremen und müssen sich danach immer sorgfältig die Hände waschen. Einige Dermatologen führen eine UV-B-Bestrahlung durch oder verordnen Erythromycin oral.
Darüber hinaus können PTA oder Apotheker Betroffene in der Apotheke beruhigen: An Röschenflechte erkranken Menschen in aller Regel nur ein einziges Mal. Und: Obwohl möglicherweise ein Virus das ganze Geschehen anstößt, ansteckend für Mitmenschen ist die Röschenflechte nicht. /