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Medikationsmanagement

Patienten kontinuierlich betreuen

28.07.2014  10:53 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Was genau ist eigentlich ein Medikationsmanagement? Diese Frage hat jetzt die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in einem Grundsatzpapier beantwortet. Darin wird deutlich: Mit einem einmaligen Medikations-Check ist es nicht getan.

Das Medikationsmanagement ist in aller Munde, und zwar nicht erst, seit die neue Apothekenbetriebsordnung es als apothekerliche Tätigkeit definiert. Viele Apotheker bieten Patienten und Kunden diese Dienstleistung bereits an und helfen ihnen so, den Überblick über die zahlreichen Arzneimittel zu behalten, die sie dauerhaft einnehmen müssen. Allerdings war bislang nirgendwo eindeutig definiert, was ein Medikationsmanagement in deutschen Apotheken beinhalten muss. Diese Lücke schließt das jetzt vorgelegte Grundsatzpapier der ABDA.

Analyse oder Management?

Dieses unterscheidet zunächst zwischen einer Medikationsanalyse und dem Medikationsmanagement, wobei das Management auf der Analyse aufbaut. Demnach ist eine Medikationsanalyse die strukturierte Analyse der aktuellen Gesamtmedikation eines Patienten. Sie umfasst vier Hauptschritte: Identifikation von Datenquellen und Zusammentragen der Informationen, Evaluation und Dokumentation von manifesten und potenziellen arzneimittelbezogenen Problemen, Erarbeitung möglicher Lösungen sowie Vereinbarung von Maßnahmen mit dem Patienten und gegebenenfalls mit dem behandelnden Arzt.

Ein Medikationsmanagement ist dagegen kein einmaliger Medikations-Check, sondern eine kontinuierliche Betreuung des Patienten durch ein interdisziplinäres Team, dem neben dem Apotheker selbstverständlich auch der Arzt angehört. Mit dem Medikationsmanagement soll die Arzneimittel­therapie des Patienten fortlaufend verbessert werden. Apotheker und Arzt verfolgen dabei, wie sich etwa eine Dosisänderung oder ein Präparatewechsel auswirken, und passen bei neu auftretenden Problemen gegebenenfalls die Medikation an.

Bei der Vorstellung in Berlin stellte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt das Grundsatzpapier in einen berufspolitischen Kontext. »Die Definition wichtiger Begriffe rund um das Medikationsmanagement ist der logische nächste Schritt in einem Prozess, der uns schon seit zehn Jahren begleitet«, sagte Schmidt. Beispiele aus anderen Ländern, in denen Apotheker schon länger mehr Verantwortung für die Optimierung der Arzneimitteltherapie ihrer Patienten übernehmen, hätten hierzulande sowohl eine öffentliche Diskussion als auch eine Debatte im Berufsstand selbst ausgelöst. Mit der Erarbeitung des Perspektivpapiers zur Apotheke 2030 und dessen Verabschiedung durch die ABDA-Mitgliederversammlung sei klar, dass dies die Richtung sei, in die sich die Apotheker in Deutschland bewegen wollten.

»Jetzt wollen wir Dienstleistungen wie die Medikationsanalyse und das Medikationsmanagement in der Fläche implementieren«, sagte Schmidt und Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, fügte hinzu: »Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Ärzten die Arzneimitteltherapiesicherheit zu verbessern.« Eine Verletzung der Therapiehoheit der Ärzte durch Apotheker sei dabei nicht zu befürchten: »Wir Apotheker wollen und werden nicht therapieren.«

Stammapotheke wählen

Um eine reibungslose Zusammen­arbeit zwischen den Heilberufen zu gewährleisten, sei es nötig, standardisierte und möglichst rationale Wege der Kommunikation zu etablieren, ergänzte Schmidt. Dass die Kooperation gelingen könne, zeigten Modellprojekte wie die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN). Allerdings wolle man die Phase der Modellprojekte so schnell wie möglich hinter sich lassen und in die Fläche gehen, so Schmidt. »Diese Leistung ist so wichtig, dass man sie niemandem vorenthalten darf.«

Das erfordere auch aufseiten der Patienten eine Umgewöhnung. Denn Grundvoraussetzung für ein kontinuierliches Medikationsmanagement ist es, dass der Apotheker den Überblick über die Gesamtmedikation des Patienten behält. Dazu müssten die Patienten lernen, sich an eine bestimmte Apotheke zu binden. /

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