Den häufigsten Fehler vermeiden |
Auf der CD, die der Losenblattsammlung des DAC/NRF beiliegt, ist eine Excel-Datei namens „Einwaagekorrektur“, die die Berechnung des Korrekturfaktors automatisiert durchführt. Auf der CD-Version des DAC/NRF findet man die Datei, wenn man nach dem Start den Button „Tools“ klickt.
Da von CD gestartete Dateien manchmal nicht verändert werden können, kopiert man sie am besten zunächst auf den Computer und öffnet sie von dort. Auf dem ersten Tabellenblatt wird die Benutzung erklärt. Gern dürfen Apothekenmitarbeiter, die die Berechnung am heimischen Computer nachvollziehen wollen, die Datei abspeichern und zu Hause ausführen.
Eine ausführliche Erklärung der Berechnungen befindet sich in Kapitel I.2.1.1 im DAC/NRF.
Wie dort beschrieben, wählt man zunächst das Tabellenblatt “Liste”. Die verschiedenen Tabellenblätter sind über die Reiter am unteren Rand zu erreichen.
In der Liste findet man die Gruppe, zu der der Wirkstoff gehört. Klickt man auf das Tabellenblatt mit der entsprechenden Gruppe, kann man sich dort die Einwaagekorrektur berechnen lassen.
Erstes Beispiel: Gentamicinsulfat (Gruppe 8)
Ein Blick auf das Tabellenblatt “Liste” der NRF-Excel-Datei “Einwaagekorrektur” verrät, dass Gentamicinsulfat der Gruppe 8 angehört. In der Gruppe 8 gibt es drei gelbe Felder, die ausgefüllt werden müssen.
Werte laut Prüfzertifikat (Beispiel):
Gehalt cs* [I.E./mg] = 616
Trocknungsverlust t/Wassergehalt w [%] = 8,2
“Referenzwert” von Gentamicinsulfat laut Tabelle (siehe Abbildung):
“Referenzwert” cR [I.E./mg] = 600
Die gelben Felder füllt die Apothekenmitarbeiterin aus. Werden die Werte eingetragen, zeigen die blauen Felder folgende Ergebnisse an:
Aktivität / mg ungetrocknete Substanz: Gehalt cs [I.E./mg] = 565,488
für Verordnung nach Masse: f = 1,061
für Verordnung der Gentamicin-Base: f = 1,768
Der untere Korrekturfaktor wäre für eine Rezeptur relevant, bei der der Arzt die Wirkkomponente Gentamicin (statt des Wirkstoffs Gentamicinsulfat) verordnet hat.
Zweites Beispiel: Lidocainhydrochlorid (Gruppe 4)
In Gruppe 4 befinden sich die Wirkstoffe mit Wirkkomponenten, vermindertem Gehalt laut Prüfzertifikat und ggf. Wassergehalt. Der entsprechende Einwaagekorrekturfaktor wird ausgewählt, je nachdem ob der Wirkstoff (Lidocainhydrochlorid) oder die Wirkkomponente (Lidocain) verordnet ist. Im Tabellenblatt “Liste” ist zu finden, dass Lidocainhydrochlorid zur Gruppe 4 gehört.
Ein Klick auf das Tabellenblatt “Gruppe 4” offenbart folgende Tabelle:
Die gelben Werte im Prüfzertifikat (Beispiel):
Gehalt cs* = 99,7 %
Trocknungsverlust t / Wassergehalt w = 6,0 %
Molare Massen laut Tabelle:
Mr-Wirkkomponente = 234,3 (Base)
Mr-Wirkstoff = 270,8 (Salz)
Die blauen Ergebnis: f = 1,233
Sollte der Arzt den verordnet haben (also: ein Gel mit einem Gehalt von 2 % Lidocain) ist der obere der beiden Faktoren der richtige. In diesem Fall sind nur der tatsächliche Gehalt und der Trocknungsverlust relevant für die Berechnung.
Ergebnis: f = 1,067
Beide Faktoren sollten auf dem Standgefäß notiert werden.
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a.melhorn(at)gmail.com