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Magen-Darm-Tag

Brustschmerz – nicht immer von Herzen

Von Brigitte M. Gensthaler / Bei Brennen, Drücken oder Schmerzen in der Brust denken die meisten Menschen sofort an einen Herzinfarkt. Auf mögliche andere Ursachen, die nicht vom Herzen ausgehen, weisen Experten am Magen-Darm-Tag hin.
Datum 27.10.2014  13:25 Uhr

Seit 1997 veranstaltet die gemeinnützige Gastro-Liga e. V. jedes Jahr Anfang November deutschlandweit einen Ak­tionstag rund um die Magen-Darm-Gesundheit. »Unser vorrangiges Ziel ist die Aufklärung der Bevölkerung«, betont Professor Dr. Joachim F. Erckenbrecht, Geschäftsstellenleiter der Liga im Gespräch mit PTA-Forum. »Wir wollen, dass das Wissen aus der Forschung schneller über die Ärzte beim Patienten ankommt. Damit unterstützen wir den mündigen Patienten.«


In diesem Jahr informieren die Experten am Magen-Darm-Tag über die vielfältigen Ursachen von Brustschmerzen, vorrangig über nicht-kardiale, also nicht vom Herzen ausgehende Schmerzen. Darauf weist das Motto des Aktionstages hin: »Brustschmerz – nicht immer ist es das Herz!«. Damit wolle die Liga alle Menschen mit unklaren Brustschmerzen, ihre Angehörigen, aber auch Ärzte und Fachkreise erreichen, erklärt Professor Dr. Thomas Frieling, Vorstandsmitglied der Gastro-Liga, gegenüber PTA-Forum.

 

Viele mögliche Ursachen

Bei nicht-kardialen Brustschmerzen klagen die Betroffenen typischerweise über drückende oder zusammenpressende Schmerzen hinter dem Brustbein. Die Beschwerden können in Nacken, Arme oder Rücken ausstrahlen und unterschiedlich lange anhalten – von wenigen Sekunden bis zu einigen Stunden. Bei einigen Patienten entwickeln sich sogar Dauerschmerzen. Manchmal verschlimmert Nahrungsaufnahme die Pein.

Bitte beachten Sie

Dies ist ein Beitrag aus unserem Archiv. Die Inhalte sind unter Umständen veraltet. Aktuelle Informationen zum Thema finden Sie auf unseren Themenseiten Herzgesundheit, Verdauung, Magen und Darm.

Nach Angaben der Gastro-Liga gehören Brustschmerzen – neben Bauchschmerzen – zu den häufigsten Gründen, warum Menschen notfallmäßig den Arzt aufsuchen. Dazu erklärt Frieling, der in Krefeld die Medizinische Klinik II am Helios-Klinikum leitet: »Nicht-kardiale Brustschmerzen kommen auf allen Versorgungsebenen, zum Beispiel in der Notaufnahme von Krankenhäusern oder in sogenannten Chest-pain-Units, vor. 20 bis 60 Prozent der Patienten, die in diese Einrichtungen kommen, leiden daran.«

 

Kann der Arzt einen Herzinfarkt oder eine andere Erkrankung des Herzens ausschließen, kommen viele andere Auslöser in Betracht. Dies können Erkrankungen der Lunge oder des Bewegungsapparats sowie psychosomatische Ursachen sein. Häufig spielen auch Funktionsstörungen des oberen Verdauungstrakts eine wichtige Rolle. Da die Speiseröhre (Ösophagus) im Brustraum in direkter Nähe zum Herzen liegt, können Erkrankungen dieses Organs Brustschmerzen auslösen. Zur Reihe möglicher Ursachen für nicht-kardiale Brustschmerzen, zählen:

 

  • die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), also ein erhöhter Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre,
  • Bewegungsstörungen oder erhöhte Empfindlichkeit der Speiseröhre,
  • Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) durch Infektionen, anhaftende Tabletten (Tablettengeschwür) oder Immunreaktionen wie die eosinophile Ösophagitis,
  • Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)
  • oder Speiseröhrenkrebs (Ösophagus-Karzinom).

 

Häufig: Refluxkrankheit

In Deutschland leiden nach Angaben der Gastro-Liga etwa 24 Prozent der Erwachsenen an chronischem Sodbrennen oder saurem Aufstoßen. »Solche Beschwerden sollte unbedingt ein Arzt weiter abklären, wenn der Patient nicht oder unzureichend auf eine säurehemmende Therapie anspricht«, betont Frieling. Auch wenn der Patient andauernd Säureblocker kauft oder Alarmsymptome wie Schluckstörungen oder Gewichtsabnahme auftreten, sollte ihn das Apothekenteam unbedingt an einen Arzt verweisen.

 

Häufig liegt den Beschwerden eine Refluxkrankheit zugrunde, bei der saurer Mageninhalt oder -saft in die Speiseröhre zurückfließt und dort Schäden oder Beschwerden auslöst. Bei Verdacht auf eine GERD (gastroesopha­geal reflux disease) kann der Arzt mittels 24-Stunden-pH-Messung feststellen, ob und wie viel Magensaft innerhalb eines Tages in die Speiseröhre zurückfließt. Bei einer Speiseröhrenspiegelung (Endoskopie) kann er nicht nur sehen, wie stark die Speiseröhre bereits angegriffen ist, sondern bei Bedarf auch gleich Gewebe zur Untersuchung entnehmen.

 

Die Experten weisen am Magen-Darm-Tag ausdrücklich auf die Gefahr von sogenannten Tablettengeschwüren hin, denn auch nicht im Magen angelangte Tabletten können Brustschmerzen auslösen. »Tabletten, die in der Speiseröhre haften bleiben, können dort eine lokale Schleimhautschädigung bis hin zu Geschwüren auslösen«, erklärt Frieling.

 

Häufige Ursachen seien die Einnahme der Medikamente kurz vor dem Zubettgehen ohne ausreichend Flüssigkeit oder Bewegungs­störungen der Speiseröhre. »Alle Tabletten können Ösophagusgeschwüre verursachen«, warnt der Experte. Häufiger finde man dies bei nicht-steroidalen Antiphlogistika, Antibiotika, Tetracyclinen, Kaliumchlorid und Bisphosphonaten. Seine Empfehlung für die Patienten: Tabletten nie später als zwei Stunden vor dem Schlafengehen und nie im Liegen einnehmen sowie immer ein Glas Wasser dazu trinken.

 

Vorsicht Krebs

Viel seltener verbirgt sich ein Krebs hinter den Beschwerden. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jedes Jahr über 6300 Menschen neu an Speiseröhrenkrebs, darunter mehr als 4800 Männer – Tendenz steigend.

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