PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Anti-Pilz-Diät

Darmpilz-Phobie ist Vergangenheit

Anpassungsfähiger Darmbewohner

Candida albicans lebt so lange als unauffälliger Darmbewohner im Körper des Menschen, bis eine Immunschwäche oder Darmschädigung auftritt. Erst dann wird aus dem sogenannten Kommensalen – also dem unschädlichen Mitbewohner – ein pathogener Erreger. Der Pilz hat folglich Eigenschaften entwickelt, die es ihm ermöglichen, sich den Abwehrkräften zu entziehen. So bescheinigen ihm Forscher eine bemerkenswerte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im menschlichen Körper.

 

Eine weitere Besonderheit von Candida albicans sind seine zwei unterschiedlichen Erscheinungsformen: Er kann als eiförmige sowie als fadenförmige Hefezelle auftreten. In der rundlichen Form wird er vom Immunsystem als harmlos eingestuft. Bildet er Fäden und haftet sich fest an Gewebe an, erkennt der Körper das von ihm produzierte Toxin als fremd und leitet Gegenmaßnahmen ein. Bei einer Immunschwäche bleiben diese unzureichend und der Pilz kann sich ungehindert vermehren.

 

Eine Infektion mit Darmpilzen zu diagnosti­zieren, ist nicht ganz einfach. Die vom Patienten beschriebenen Symp­tome wie Blähungen oder Durchfall und Verstopfung im Wechsel sind wenig spezifisch und können auch andere Ursachen haben. Die Analyse der Stuhlprobe liefert ebenfalls keine eindeutigen Ergebnisse. Die Hefepilze können als ungleichmäßig verteilte Pilznester im Stuhl vorkommen, so dass sie bei der Beprobung möglicherweise gar nicht erfasst werden. Doch selbst ein positiver Befund ist nicht zwangsläufig für die beobachteten Beschwerden verantwortlich, da sich der Keim auch bei Gesunden nachweisen lässt.

Im Internet werden Selbsttests angeboten, die mittels einer Speichelprobe eine Infektion nachweisen sollen. Dieser Nachweis liefert jedoch keine eindeutigen Ergebnisse und trägt eher zur Verunsicherung denn zur Klärung bei.

 

Ganzheitliche Therapie

Besteht der begründete Verdacht oder eine sichere Diagnose für eine Pilz­infektion im Darm, verordnet der Arzt zunächst ein Antipilzmittel, das den unliebsamen Darmbewohner bekämpft. Anschließend gilt es, das geschwächte Immunsystem zu stärken und die Mikro­biota (Darmflora) zu regenerieren. Die sogenannte mikrobiologische Therapie setzt darauf, den Patienten über drei bis sechs Monate spezifische Darmkeime zuzuführen, um die Besiedlung mit gesundheitsförderlichen Bakterien zu unterstützen. Dabei kommen meist Präparate mit Colibakterien, Milchsäurebakterien und Bifidokeimen zum Einsatz.

 

Früher empfahlen Therapeuten zusätzlich eine streng zuckerfreie Anti-Pilz-Diät, um den Hefepilzen die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Sie gingen davon aus, dass bei nahezu vollständigem Verzicht auf Kohlenhydrate der Pilz ausgehungert würde. Im Internet lassen sich heute noch zahlreiche Webseiten finden, die eine Anti-Pilz-Diät propagieren und des Weiteren oftmals eine kostenpflichtige Unterstützung bei der Behandlung eines vermeintlichen Candida-Befalls anbieten. Auch im Buchhandel sind Veröffentlichungen zu Candida-Diäten erhältlich. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) stufen den Nutzen einer solchen Diät jedoch als fragwürdig ein. Denn ein Aushungern der im Darm angesiedelten Pilze lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Stattdessen kann eine massive Einschränkung der Kohlenhydratzufuhr die Nährstoffversorgung des Menschen erheblich beeinträchtigen.

 

Naturheilmediziner halten es dennoch für sinnvoll, der Ernährung nach der medikamentösen Behandlung mit einem Antipilzmittel besondere Aufmerksamkeit zu zollen. Sie empfehlen, über mindestens vier bis sechs Wochen Zucker, Süßigkeiten, süßes Gebäck, aber auch Produkte aus Weißmehl ­sowie Limonaden und Alkohol strikt zu meiden. Anfangs sollte zudem auf süßes Obst verzichtet werden. Ziel ist es letztendlich, die Besiedlung mit günstigen Darmbakterien positiv zu beeinflussen und die Abwehrkräfte zu stärken.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz