Autoimmune Hepatitis bleibt oft unbemerkt |
Menschen mit AIH müssen sich auf eine langfristige, meist dauerhafte Pharmakotherapie einstellen. Ganz absetzen können nur wenige Patienten die Medikamente, bei den meisten flammt dann die Entzündung wieder auf. Bei langfristiger Steroidtherapie empfehlen die Autoren der Leitlinie eine begleitende Prophylaxe gegen Osteoporose. Azathioprin kann das Blutbild verändern, auch ist eine potenzielle Hepatotoxizität zu bedenken. Bei den regelmäßigen Kontrollen schaut sich der Arzt den Krankheitsverlauf an, um bei Verschlechterungen frühzeitig eingreifen zu können. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und konsequenten Behandlung ist die Langzeitprognose der Patienten gut und sie können mit einer nahezu normalen Lebenserwartung rechnen.
Einige Betroffene sprechen auf die Standardtherapie allerdings nicht an. In diesen Fällen kann der Arzt weitere, weniger gut erprobte und nicht für diese Indikation zugelassene Medikamente aus der Transplantationsmedizin testen wie Ciclosporin, Tacrolimus oder Mycofenolat-Mofetil. Bei völligem Therapieversagen droht Leberversagen und eine Organtransplantation ist die letzte Therapieoption.
Patienten oder Angehörigen, die sich über die Krankheit informieren wollen, kann die PTA die Broschüre »Autoimmunhepatitis« von der Deutschen Leberhilfe empfehlen: