Babyhaut richtig pflegen |
Barbara Döring |
31.07.2024 12:00 Uhr |
Nach dem Baden wird die Haut sorgfältig durch sanftes Tupfen mit dem Handtuch getrocknet. Vor allem in den Hautfalten sollte keine Feuchtigkeit verbleiben, damit sich keine Pilze ansiedeln. Für die anschließende Pflege eignen sich parfumfreie Lotionen oder Körpercremes, die Fett und Feuchtigkeit spenden (wie Cetaphil Feuchtigkeitscreme, Baby Pure von Louis Widmer). Das Produkt sollte schnell einziehen und auf der Haut keinen Fettfilm hinterlassen. Ein verbreitetes Missverständnis ist, dass trockener Haut vor allem Fett fehlt. Tatsächlich muss in erster Linie Feuchtigkeit ersetzt werden, die durch die unreife Hautbarriere schnell verloren geht.
Die Befürchtung, regelmäßiges Cremen würde die körpereigene Rückfettung der Haut beeinträchtigen, ist unbegründet. Ein pures Öl sollte jedoch nicht dauerhaft verwendet werden, da es die Haut austrocken kann. Ist das Baby etwa vier Wochen alt, muss in der Regel nicht mehr täglich, sondern nur noch nach dem Baden gecremt werden. Nach etwa zwei Monaten haben die Talgdrüsen dann bei den meisten Babys ihre Arbeit so weit aufgenommen, dass keine zusätzliche Rückfettung durch Pflegecremes nötig ist.
Etwa ein Drittel der Säuglinge neigt jedoch weiter zu trockener Haut. Eine Feuchtigkeitspflege ist dann weiterhin sinnvoll, um die Hautbarriere zu unterstützen. Ein deutliches Zeichen für Trockenheit ist, wenn sich die Haut an Bauch, Rücken, Armen, Beinen oder im Gesicht rauer anfühlt als am Po.
Der Nabel braucht bis etwa zwei Wochen nach der Geburt tägliche Pflege. Er wird mit abgekochtem und handwarm abgekühltem Wasser gereinigt und anschließend mit einem sauberen Mulltuch vorsichtig abgetupft. Damit nichts daran reibt, ist beim Wickeln darauf zu achten, dass die Windel unterhalb des Nabels liegt. Sollten sich Rötungen oder Schwellungen zeigen, ist die Hebamme oder ärztlicher Rat gefragt.
Der Po ist durch das warme Windelmilieu besonders anfällig für Reizungen. Die Haut sollte nach jedem Windelwechsel gereinigt werden, am besten unter handwarmem, laufendem Wasser. Wird ein Waschlappen verwendet, sollten Eltern diesen nur für den Po nutzen und ihn täglich wechseln. Reinigungstücher können die Haut reizen und sollten nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Auch der Umwelt zuliebe verzichten Eltern besser auf Feuchttücher, da sie oft zu bedenklichem Mikroplastik zerfallen. Inzwischen gibt es Alternativen, die besser abbaubar sind.
Sind im Windelbreich Reizungen entstanden, sollten Eltern eine Wundschutzcreme verwenden, um einer Windeldermatitis vorzubeugen. Sie wirken wie eine Schutzschicht zwischen Haut und Windelinhalt. Sind bereits Entzündungen entstanden, sollte die Windel sofort nach dem Stuhlgang gewechselt werden. Salben mit Dexpanthenol oder Zink fördern die Heilung. Sind Bakterien oder Pilze im Spiel, ist eine ärztlich verordnete Salbe mit Cortisol oder antimykotischem Wirkstoff erforderlich. Zusätzlich kann ein Kamillenbad die gereizte Haut beruhigen. Als Hausmittel empfiehlt es sich, ein paar Tropfen Muttermilch auf die gereizten Hautstellen zu geben. Eltern sollten die Windel ruhig öfter weglassen und ihr Baby nackt strampeln lassen. So kommt genug Luft an den Po und die gereizte Haut kann sich wieder beruhigen.
Nach der Geburt treten beim Baby mehr oder weniger starke Hautveränderungen auf. Welche sind normal und wann wird eine Behandlung nötig: