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Spinnenphobie

Behutsam mit dem Objekt der Angst konfrontieren

Rund 5 Prozent der Bevölkerung haben eine pathologische Angst vor Spinnen, medizinisch als Arachnophobie bezeichnet. Ihren Alltag schränkt das meist nicht wesentlich ein. Wenn doch, ist eine kognitive Verhaltenstherapie die Behandlung der Wahl.
Barbara Erbe
25.03.2025  08:30 Uhr
Kognitive Verhaltenstherapie ist Mittel der Wahl

Kognitive Verhaltenstherapie ist Mittel der Wahl

Bei einer Arachnophobie empfehlen Fachleute einhellig eine sogenannte Expositionstherapie, bei der Betroffene mit den gefürchteten Tieren konfrontiert werden. Denn es geht – anders als viele meinen – ja nicht um rationale Argumente, sondern um tiefliegende Muster und irrationale Trigger, die das Verhalten steuern.

Eine solche Konfrontation erfolge langsam und schrittweise, erklärt Domschke. »Dabei beginnt man zunächst mit dem Ansehen von Fotos oder Filmen von Spinnen, dann betrachtet man echte Spinnen aus sicherer Entfernung, nähert sich ihnen immer mehr, bis man sie schließlich auf die Hand nimmt.« Erfahrungsgemäß nehme die entstehende maximale Intensität der Angst von Sitzung zu Sitzung ab, bis sie letztendlich gar nicht mehr auftrete.

Auf diese Weise gewöhnten sich Betroffene im Sinne einer sogenannten Habituation an die angstauslösende Situation beziehungsweise sie lernten, dass der Kontakt mit dem gefürchteten Objekt nicht gefährlich ist. So komme es zur »Löschung« der Furcht durch ein Überschreiben der Furchtgedächtnisspur, zur sogenannten Extinktion. Die Therapie sei sehr erfolgreich, berichtet Domschke: »Zumeist reichen bereits wenige Stunden, um die Angst der Patientinnen und Patienten zu besiegen.« Bei spezifischen Angststörungen ist die kognitive Verhaltenstherapie im Übrigen auch eine Kassenleistung.

Ergänzend können Entspannungs- und Stressreduzierungstechniken wie die Progressive Muskelrelaxation (PMR) zum Einsatz kommen, allerdings sind sie nicht der entscheidende Faktor. Dasselbe gilt für Bewegung, wie die Deutsche Angst-Hilfe betont. So rege Sport die Produktion von Neurotransmittern und Hormonen an, die die Stimmung heben, beispielsweise von Dopamin und Serotonin: »Belohnungshormone und Neuropeptide, deren Ausschüttung im Kontext einer Angsterkrankung in der Regel gehemmt ist. Unter anderem dadurch wirkt Sport stressreduzierend, entzündungshemmend und hat zudem positive Effekte auf unseren Schlaf«, erläutert Expertin Domschke.

Dass mehr Frauen Angst vor Spinnen haben als Männer, könnte daran liegen, dass sich Jungen angesichts gesellschaftlicher Rollenklischees schon als kleine Kinder schwerer tun, den Kontakt zu Spinnen zu vermeiden, als Mädchen. Eine frühe, eher spielerische Konfrontation könnte dazu beitragen, dass Phobien gar nicht erst entstehen. Untersuchungen mit Unterrichtsmodellen in Grundschulen, die sich gezielt und positiv mit Spinnen auseinandersetzen, stützen solche Überlegungen. Angst und Ekel könnten so sogar in Interesse und Sympathie umschlagen. Wer seine Kinder vor einer Spinnenphobie bewahren möchte, kann mit ihnen die Achtbeiner demnach in Bilderbüchern, Filmen oder auf Fotos betrachten oder idealerweise auf die Pirsch gehen, um sie in freier Natur aus der Nähe zu beobachten.

Während die Behandlungsrichtlinien bei zahlreichen anderen Angsterkrankungen neben der Kognitiven Verhaltenstherapie auch Medikamente – in erster Linie Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) – vorsehen, sei das bei der Spinnenangst nicht der Fall, betont Domschke.

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