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Frauenleiden

Bei Blasenentzündung nicht automatisch Antibiotika

Eine Blasenentzündung ist sehr unangenehm. Betroffene suchen daher meist unverzüglich Rat in der Apotheke. Ob eine Selbstbehandlung vertretbar ist, können PTA und Apotheker anhand einiger Punkte schnell herausfinden.
AutorKontaktAnnette Immel-Sehr
Datum 13.05.2020  13:00 Uhr

Akut oft ohne Antibiotikum

Viele Ärzte verordnen bei Blasenentzündung immer noch rasch Antibiotika, da diese schnell wirken und die Krankheitsdauer verkürzen. Bei komplizierten Blasenentzündungen sind sie unverzichtbar, bei einer unkomplizierten Zystitis jedoch meist nicht erforderlich. In vielen Fällen reicht es aus, die Schmerzen zu lindern und die Selbstheilung abzuwarten. Dies jedenfalls ist das Ergebnis einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie der Universitätsmedizin Göttingen im Jahr 2016. Die Hälfte der Patientinnen mit unkompliziertem Harnwegsinfekt erhielt direkt ein Antibiotikum, die andere Hälfte Ibuprofen. Alle Patientinnen wurden engmaschig kontrolliert. Die mit Ibuprofen behandelte Gruppe hatte zwar etwas stärkere Beschwerden, wurde aber zu zwei Dritteln ohne Antibiotikum wieder gesund.

Wenn PTA und Apotheker in der Beratung bei einer unkomplizierten Blasenentzündung Ibuprofen empfehlen, sollten sie der Patientin nahelegen, zum Arzt zu gehen, wenn nach drei Tagen keine Besserung eingetreten ist.

Wärme – zum Beispiel in Form einer Wärmeflasche – und bis zu zwei Liter Flüssigkeit am Tag unterstützen die Heilung. Ob pflanzliche Extrakte etwa aus Birke, Brennnessel, Goldrute oder Hauhechel oder sogenannte Blasen- und Nierentees die Heilung beschleunigen, ist nicht durch kontrollierte Studien belegt. Viele Patienten haben dennoch gute Erfahrungen damit gemacht. Bei Herz- oder Niereninsuffizienz ist die Durchspülungstherapie wegen der großen Flüssigkeitsmenge allerdings kontraindiziert.

Der chronische Verlauf

Manche Frauen haben immer wieder mit einer Blasenentzündung zu kämpfen. Ärzte sprechen von rezidivierenden Harnwegsinfekten, wenn diese innerhalb von sechs Monaten mindestens zweimal auftreten oder mindestens dreimal innerhalb eines Jahres. Betroffene Frauen sollten sich ärztlich untersuchen lassen, um mögliche anatomische Ursachen abzuklären.

Es gibt verschiedene Strategien, um wiederkehrende Blasenentzündungen wirkungsvoll zu bekämpfen – zum Beispiel die Antibiotikaprophylaxe: Über drei bis sechs Monate nimmt die betroffene Frau niedrig dosiert ein Antibiotikum ein. Die Wahl des Antibiotikums sollte sich nach den nachgewiesenen Bakterienspezies richten.

Eine weitere Präventionsstrategie betrifft Frauen, bei denen die Häufigkeit der Harnwegsinfekte mit der Zahl der Genitalkontakte korreliert. Ihnen kann es helfen, nach jedem Geschlechtsverkehr eine Dosis eines Antibiotikums einzunehmen.

Viele Frauen lehnen jedoch eine Prophylaxe mit Antibiotika ab, weil sie Nebenwirkungen befürchten. Als Alternative können PTA und Apotheker ihnen pflanzliche Präparate oder Mannose empfehlen. Die Fixkombination aus Kapuzinerkressekraut und Meerrettichwurzel (zum Beispiel Angocin®) hat sich in der Prävention rezidivierender Blasenentzündungen sowie in der Behandlung der akuten Zystitis als wirksam erwiesen. Die Wirkung wird auf die enthaltenen Senföle zurückgeführt. Eine Kombination aus Rosmarin, Liebstöckl und Tausendgüldenkraut (Canephron®) kann bei akuten und chronischen Entzündungen zum Einsatz kommen sowie eine Antibiotika-Therapie ergänzen. 

Nach der aktuellen S3-Leitlinie für unkomplizierte Harnwegsinfektionen ist auch D-Mannose zur Prophylaxe von rezidivierenden Harnwegsinfekten der Frau geeignet. Dazu müssen täglich zwei Gramm des Zuckers eingenommen werden. Forscher erklären die Wirkung damit, dass Mannose-Moleküle die Bakterien im Urin binden und damit verhindern, dass sich diese an die Blasenwand anheften.

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