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Ernährung

Bei CED mit Vorsicht genießen

Für Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen kann die Nahrungsaufnahme zur Qual werden. Sowohl während akuten Schüben als auch in symptomarmen Phasen gilt es, den durch starke Durchfälle und Bauchkrämpfe gestressten Darm zu beruhigen. Neben Medikamenten lässt sich das Befinden der Betroffenen mit einer konsequenten Diät erheblich bessern.
AutorKontaktCornelia Höhn
Datum 26.06.2020  10:56 Uhr

Schritt für Schritt essen

Sobald diese Lebensmittel gut vertragen werden, darf der Patient sich an gedünstetes, passiertes Obst milder Sorten wie Äpfel, Bananen, Aprikosen und Melonen heranwagen.

In der akuten Phase steigt auch der Proteinbedarf der Betroffenen an, den sie durch gekochten Fisch, gekochtes und passiertes mageres Fleisch sowie weich gekochte Eier oder Rührei, ohne Fett gebraten, decken dürfen. Magerquark kann im Schub einer CED in kleinen Mengen versucht werden, allerdings tritt bei Morbus Crohn durch die Entzündung der Dünndarmschleimhaut oft ein vorübergehender Laktasemangel und damit eine sekundäre Laktoseintoleranz auf.

Toleriert der gestresste Darm die genannten Kohlenhydrat- und Proteinquellen, so kann der Kranke in Maßen zu Fetten wie Butter oder Pflanzenölen greifen. Wer als Morbus-Crohn-Patient an einem Gallensäureverlustsyndrom und Fettstühlen leidet, dem helfen MCT-Fette, die ohne Gallensäure verdaut werden können. Allerdings sind diese in Diätmargarinen oder -ölen enthaltenen mittelkettigen Triglyceride zunächst ungewohnt und führen daher oft zu Bauchschmerzen und Durchfall, sodass ihre Zufuhr sehr langsam zu steigern ist.

Auch wenn die Liste dieser milden Lebensmittel sehr überschaubar ist, gibt es auch dabei wieder starke individuelle Unterschiede in der Bekömmlichkeit. Es gibt durchaus wenn auch selten Patienten, die sich während eines Schubs nur von Tee mit etwas Butter sowie einem Brei aus Toastbrot, Banane und Brühe ernähren können. Tipp: Wer mit dieser Ernährung abnimmt, sollte zusätzlich bis zu 500 Kilokalorien über eine Formuladiät zu sich nehmen.

Lebensmittel bei CED gut geeignet
Getränke (2 bis 3 Liter) Stilles Wasser, Kamillen-, Pfefferminz-, Fenchel-, Melissentee, ungesüßt. Wenig: Kaffee, Grün-, Schwarztee, säurearme Saftschorlen
Gemüse Milde Sorten wie Zucchini, Möhren, Pastinaken, Fenchel, Kürbis, Spargel, Brokkoli, Kohlrabi, Spinat, Mangold, Salat, Chicorée, Sellerie, grüne Bohnen und junge Erbsen, Rote Bete, Petersilienwurzel, evtl. Linsen, Tomaten ggf. ohne Haut od. püriert. Morbus Crohn: bei Stenosen Kürbis, Mangold, Salat, Spinat meiden
Nüsse und Samen (eine kleine Handvoll/Tag) gemahlene Nüsse, geschrotete Samen, Flohsamenschalen, Sesam, Nussmuse. Morbus Crohn: bei Stenosen keine Flohsamenschalen
Obst (entkernt) Banane, Heidelbeeren, Honigmelone, Papaya. Wenn verträglich: Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Aprikose, Pfirsich geschält, reife Äpfel. Eventuell geschält, gegart, püriert
Getreide (fein gemahlen, zarte Flocken), Brot, Beilagen Reis, Hafer, Hirse, Dinkel, Gerste, Amaranth. Zwieback, Toastbrot, Mischbrot, fein gemahlene Vollkornbrote / -brötchen ohne Körner. Pell-, Salzkartoffeln, Reis, Nudeln, Grieß. Morbus Crohn: bei Stenosen keine Vollkornprodukte
Milchprodukte Naturjoghurt, Dickmilch, Buttermilch, Mozzarella, saure Sahne, Quark (bis 20 % Fett), Frischkäse, Hüttenkäse, junger fettarmer Schnittkäse. Milch, wenn verträglich
Fleisch fettarmes Fleisch wie Huhn, Pute, wenig mageres rotes Fleisch, Geflügelwurst
Fisch fettarme Sorten wie Seelachs, Kabeljau, Rotbarsch. Je nach Verträglichkeit: Fettfische wie Lachs, Makrele, Thunfisch
Ei und Eiprodukte fettarmes Rührei, Omelett, Spiegelei, weichgekochtes Ei
Fette Butter, Olivenöl, Omega-3-haltige Öle, wie Lein-, Walnuss-, Raps-, Hanföl. Bei Fettstühlen: MCT-Fette
Süßigkeiten / Snacks (maximal eine Handvoll/Tag) Butter-, Haferkekse, selbstgemachtes Gebäck aus Rühr-, Biskuit-, Quark-Öl-Teig, Konfitüre, wenig Süßen mit Zucker, Honig, Reissirup (fruktosefrei)
Erlaubt ist, was bekommt: Auflistung einer möglichen leichten Vollkost für CED-Patienten

Gerade für Alleinstehende ist es enorm wichtig, gerüstet zu sein und gut haltbare Lebensmittel wie Zwieback, Schmelzflocken, Tiefkühlgemüse und -fisch, Babygläschen sowie Eier, Butter und Quark im Haus zu haben, da ein plötzlich einsetzender Schub das Verlassen der Wohnung unmöglich machen kann.

Sobald eine adäquate medikamentöse Behandlung und die genannten Diätmaßnahmen den entzündeten Darm stabilisiert haben, dürfen sich Patienten auf einen Speiseplan nach dem Prinzip der leichten Vollkost freuen, der dann unter Berücksichtigung der eigenen Unverträglichkeiten zeitlebens beibehalten wird (siehe Tabelle). Selbsthilfeverbände wie beispielsweise die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung DCCV oder die Internet-Plattform www.leben-mit-ced.de geben hierzu entsprechende Empfehlungen.

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