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Ernährung

Bei CED mit Vorsicht genießen

Für Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen kann die Nahrungsaufnahme zur Qual werden. Sowohl während akuten Schüben als auch in symptomarmen Phasen gilt es, den durch starke Durchfälle und Bauchkrämpfe gestressten Darm zu beruhigen. Neben Medikamenten lässt sich das Befinden der Betroffenen mit einer konsequenten Diät erheblich bessern.
AutorKontaktCornelia Höhn
Datum 26.06.2020  10:56 Uhr

Heilender Ballast

Während in der Akutphase Ballaststoffe aus der Nahrung verbannt werden, sind sie wegen ihrer wissenschaftlich gesicherten Schutzfunktion vor CED ein unentbehrlicher Bestandteil des täglichen Speiseplans. Weil ihr Verzehr zu vermehrter Darmgasbildung führt, muss der Patient allmählich auf die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Menge von 30 Gramm pro Tag steigern und ausreichend trinken. Wasserlösliche Ballaststoffe wie Pektine aus Obst und Gemüse, Schleimstoffe aus Floh- und Leinsamen, Betaglukane aus Hafer oder Gerste sollten überwiegen. Untersuchungen mit Colitis-ulcerosa-Patienten haben etwa für eine Flohsamen-Supplementierung in der schubfreien Zeit ähnliche antientzündliche Effekte gezeigt wie eine Therapie mit Mesalazin.

Präbiotika wie Inulin, Frukto-Oligosaccharide und Galakto-Oligosaccharide sind ebenfalls wasserlösliche Pflanzenfasern und beispielsweise in Chicorée, Topinambur und Schwarzwurzeln enthalten. Unter den Ballaststoffen nehmen sie eine Sonderstellung ein, weil sie selektiv das Wachstum nützlicher Darmbakterien sowie die Bildung größerer Mengen Butyrat fördern, welches die Schleimhautzellen des Dickdarms ernährt. Ausgewählte Präbiotika sollten laut Behandlungsleitlinie zur Remissionserhaltung bei Colitis ulcerosa, nicht aber bei Morbus Crohn erwogen werden.

Sofern Milchprodukte gut vertragen werden, ist der Verzehr, vor allem von selbstgemachtem Joghurt, eine hervorragende Quelle für Milchsäurebakterien. Durch die frische Zubereitung ist ihr Anteil höher als in gekauftem Joghurt, während der Laktosegehalt durch eine lange Reifezeit von bis zu 24 Stunden stark reduziert wird.

Neue Diäten, neue Beschwerden

Laienpresse und Internet warten heutzutage in immer kürzer werdenden Abständen mit neuen Diäten auf, denen dann die Hoffnung vieler Kranker gilt. Einen medizinische Wirksamkeitsnachweis gibt es für diese Ernährungstrends jedoch selten, weshalb sie im wahrsten Sinne des Wortes mit Vorsicht zu genießen sind. Ein Schlagwort findet sich jedoch in Ernährungskonzepten immer wieder: FODMAP. So auch für CED-Patienten. Mehrere klinische Studien konnten für die FODMAP-Diät positive Effekte auf die CED-Symptome zeigen. Es profitieren vor allem Patienten, deren Darmentzündung bereits gut unter Kontrolle ist, die aber nach wie vor unter verschiedenen Bauchbeschwerden und Stuhlveränderungen leiden. Die Abkürzung FODMAP steht für fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole – oder vereinfacht gesagt für verschiedene Kohlenhydrate, die Beschwerden bei der Verdauung machen, weil sie unter erheblicher Gasbildung von Darmbakterien verstoffwechselt werden. Werden Lebensmittel mit hohem FODMAP-Anteil eingeschränkt, reduziert das häufig die bestehende Restsymptomatik.

Eine Kostform, die CED zur Ausheilung bringt, gibt es nach aktueller wissenschaftlicher Datenlage nicht, jede Nahrungsumstellung kann nur mit dem Ziel erfolgen, sowohl Entzündungsaktivität als auch Beschwerden zu verbessern, Mangel- und Unterernährung zu verhindern und die Lebensqualität des Einzelnen zu steigern. 

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