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Diagnose

Bei Demenz so früh wie möglich handeln

Demenz beginnt schleichend – oft lassen sich die ersten Symptome erst im Nachhinein richtig deuten. Doch obwohl die Wissenschaft heute schon recht gut weiß, welche Veränderungen im Gehirn für die Erkrankung verantwortlich sind, sind die Möglichkeiten der Früherkennung und Therapie bislang begrenzt. Dennoch: Eine möglichst frühe Diagnose hilft.
Clara Wildenrath
04.04.2019  10:05 Uhr

Mangelnde Blutversorgung schädigt Nervengewebe

Bei vaskulären Demenzen sind Durchblutungsstörungen im Gehirn die Ursache für das Absterben von Nervenzellen. In den meisten Fällen werden sie durch eine Arteriosklerose der kleinen Blutgefäße hervorgerufen, die die tiefen Strukturen des Gehirns mit Sauerstoff versorgen. Mediziner sprechen auch von einer »subkortikalen arteriosklerotischen Enzephalopathie« oder – nach ihrem Entdecker, dem deutschen Nervenarzt Otto Ludwig Binswanger – von Morbus Binswanger. Anders als bei der Alzheimer-Erkrankung stehen meist nicht Gedächtnisprobleme, sondern Denkschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen im Vordergrund. Seltener tritt die Multi-Infarkt-Demenz auf. Hier schädigen viele kleine Schlaganfälle das Gehirn

Sprechstunde aufsuchen

Ob eine zunehmende Vergesslichkeit noch alterstypisch ist oder bereits auf eine Demenz hinweist, kann der Arzt mit relativ einfachen Mitteln abklären. In zahlreichen deutschen Städten gibt es Gedächtnis-Sprechstunden oder Memory-Kliniken, die auf die Diagnose von Hirnleistungsstörungen spezialisiert sind (siehe Kasten). Dabei können standardisierte Tests helfen, wie beispielsweise der Mini-Mental-Status-Test (MMST) oder der Uhrentest. Ein Gespräch mit den Angehörigen ist wichtig, um herauszufinden, ob sich die Persönlichkeit, das Verhalten oder die Stimmungslage des Betroffenen verändert haben. Eine Schrumpfung bestimmter Gehirnareale durch den Verlust von Nervenzellen, aber auch Blutungen, Infarkte oder Tumoren können durch bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MRT) sichtbar gemacht werden. Manchmal veranlasst der Facharzt zusätzlich eine Positronen-Emissionstomographie (PET), um den Gehirnstoffwechsel oder Proteinablagerungen darzustellen. Im Nervenwasser des Gehirns (Liquor) lässt sich die Konzentration der Proteine Beta-Amyloid und Tau bestimmen, die sich bei der Alzheimer-Krankheit bereits im Frühstadium verändert.

Eine genaue Diagnostik ist bei Demenzen unter anderem deshalb wichtig, weil sich daraus manchmal behebbare Ursachen ergeben. Das können beispielsweise Blutungen innerhalb des Schädels sein, operable Tumoren, Depressionen, eine Infektion des Gehirns mit Herpesviren oder eine Abflussbehinderung des Nervenwassers. Manchmal trägt auch eine Unterversorgung mit Vitaminen (vor allem Vitamin B12 und Folsäure) oder ein Hormonmangel, etwa durch eine Schilddrüsenerkrankung, zum Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit bei.

Aber auch, wenn eine irreversible Demenz diagnostiziert wird, kann das helfen: zum Beispiel bei der Planung und Organisation des Alltagslebens mit der fortschreitenden Krankheit und bei der Suche nach Hilfsangeboten zur Betreuung und therapeutischen Möglichkeiten. Zudem bleibt durch eine frühzeitig einsetzende Behandlung die geistige Leistungsfähigkeit unter Umständen länger erhalten. Gegen den Willen des Patienten kann eine diagnostische Untersuchung jedoch nur durchgeführt werden, wenn für ihn oder seine Mitmenschen Gefahr besteht. Ein Tipp der Alzheimer-Gesellschaft: Wenn der Betroffene die Abklärung der Gedächtnisprobleme ablehnt, hilft es manchmal, den Arztbesuch mit einer allgemeinen Vorsorgeuntersuchung zu begründen.

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