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Wieder leichter Anstieg

Bei HIV nicht zu sorglos werden

Die Entdeckung des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) im Jahr 1983 verlieh sowohl der Virenforschung als auch der Entwicklung antiviraler Arzneistoffe einen kräftigen Impuls. Die moderne Industriegesellschaft sah sich mit einer bis heute andauernden Pandemie konfrontiert, die nahezu den gesamten Globus erfasste und Millionen Opfer forderte. Heute ist das Virus kontrollierbar.
Edith Schettler
07.07.2021  08:30 Uhr

Rettende Therapie

Der Pandemiecharakter der Immunschwächekrankheit ermöglichte, dass, ähnlich wie heute, die Forschungseinrichtungen staatliche Mittel in beträchtlicher Höhe erhielten, um Behandlungsmöglichkeiten oder eine Impfung zu finden. Die Forschung zu den antiviralen Arzneistoffen bekam einen kräftigen Aufschwung.

Als erstes Medikament kam Retrovir® (Zidovudin, ein Derivat des Nukleosids Thymidin) im Jahr 1987 auf den Markt. Es konnte das Virus zwar nicht inaktivieren, jedoch die Spanne zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung verlängern. Gewöhnlich vermehrt sich das Virus während der Inkubationszeit innerhalb der T-Zellen und zerstört dabei täglich eine große Zahl von ihnen. Dem Körper gelingt es über eine lange Zeit, durch eine gesteigerte Produktionsrate den Mangel auszugleichen, bis die Virenlast so groß wird, dass das Immunsystem kollabiert und die Krankheit zum Ausbruch kommt. Immer wieder ändert das Virus durch Mutationen seine antigenen Eigenschaften, was seine Erkennung zusätzlich erschwert. Meist beträgt die Spanne zwischen Ansteckung und Krankheitsbeginn ungefähr zehn Jahre. Der nukleosidische Wirkstoff Zidovudin hemmt das virale Enzym Reverse Transkriptase und verringert damit die Reproduktionsrate des Virus, indem es den Einbau seiner RNA in die menschliche DNA verhindert. Damit kann sich die Inkubationszeit auf mehrere Jahrzehnte verlängern, in denen die Betroffenen ein weitestgehend normales Leben führen können. Aufgrund der Variabilität des Virus entstehen jedoch auch Resistenzen gegen den Arzneistoff.

Im Laufe der Jahre kamen weitere Virostatika auf den Markt, sodass der Arzt die Therapie individuell gestalten kann. Seit dem Jahr 1996 hat sich die hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) etabliert, die zur Vermeidung von Resistenzen mehrere Virostatika kombiniert. Zum Einsatz kommen meist zwei nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (neben Zidovudin beispielsweise Didanosin, Emtricitabin oder Lamivudin), ein nicht-nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Hemmer (zum Beispiel Rilpivirin, Efavirenz oder Nevirapin) oder ein Proteaseinhibitor (Indinavir, Lopinavir) in Kombination mit Ritonavir. Ganz neu auf dem deutschen Markt ist der Integrasehemmer Cabotegravir (Vocabria®) zur Injektion im Abstand von zwei Monaten. Fixe Kombinationen der oralen Arzneistoffe erleichtern den Patienten die Compliance.

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