Bei Nierenerkrankung und Neutropenie |
Sven Siebenand |
13.08.2024 12:00 Uhr |
Eine Chemotherapie kann zu einer Neutropenie führen, was wiederum das Risiko für Infektionen erhöhen kann. Geregelt wird die Produktion und Freisetzung von neutrophilen Granulozyten aus dem Knochenmark durch den humanen Granulozytenkoloniestimulierenden Faktor (G-CSF). Seit Langem gibt es rekombinante G-CSF-Wirkstoffe, auch langwirksame pegylierte Formen sind verfügbar. Sie alle werden bei manchen Tumorpatienten zur Verhinderung beziehungsweise Verkürzung einer Neutropenie gegeben. Sie wirken wie G-CSF und unterstützen das Knochenmark dabei, mehr weiße Blutkörperchen zu bilden. Efbemalenograstim alfa (Ryzneuta® Injektionslösung, Apogepha) ist nun ein weiterer Vertreter der langwirksamen G-CSF-Präparate.
Zugelassen ist Efbemalenograstim alfa zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien sowie zur Verminderung der Häufigkeit neutropenischen Fiebers bei erwachsenen Patienten mit malignen Tumoren (ausgenommen von chronisch myeloischer Leukämie und myelodysplastischem Syndrom), die mit einer zytotoxischen Chemotherapie behandelt werden.
Bei jedem Chemotherapiezyklus wird eine subkutane 20-mg-Dosis des neuen Wirkstoffs empfohlen, die frühestens 24 Stunden nach Gabe der zytotoxischen Chemotherapie verabreicht wird. Die Injektion sollte an Körperstellen wie Oberschenkel, Bauch, Gesäß oder Oberarm erfolgen. Sehr häufig treten unter Ryzneuta Knochenschmerzen auf. Zu den häufigen Nebenwirkungen zählen zum Beispiel Rückenschmerzen, Arthralgie und Schmerzen in den Extremitäten.