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Vorsicht

Bei Paxlovid auf Interaktionen prüfen

Apotheken können Paxlovid® seit Freitag nach einer ärztlichen Verordnung beim Großhandel bestellen und an Patienten abgeben. Das Medikament weist zahlreiche Wechselwirkungen auf. Wo können PTA und Apotheker sich informieren?
PZ
Juliane Brüggen
03.03.2022  14:00 Uhr

Paxlovid® enthält neben dem Wirkstoff Nirmatrelvir, der sich gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 richtet, den HIV-Proteaseinhibitor Ritonavir. Letzterer dient allein dem Zweck, für einen ausreichend hohen Wirkspiegel von Nirmatrelvir zu sorgen. Die Art, wie Ritonavir dies erreicht, ist gleichzeitig das Problem, wenn es um Interaktionen mit anderen Arzneistoffen geht: Es kommt zu einer starken Hemmung des Enzyms CYP3A4, über das viele Arzneistoffe verstoffwechselt werden. Ritonavir behindert damit – wie erwünscht – den Abbau von Nirmatrelvir. Es resultiert eine höhere Plasmakonzentration. Die hemmenden Effekte beginnen laut der Fachgruppe COVRIIN des Robert-Koch-Instituts mit der ersten Einnahme von Paxlovid und halten nach Therapieende noch drei bis fünf Tage an. Neben der CYP3A4-Hemmung beeinflusst Ritonavir noch weitere CYP-Enzyme und hemmt außerdem das Transportprotein p-Glykoprotein (p-GP).

Nicht erwünscht sind die Effekte auf die Enzym- und Transportaktivität, wenn es um andere, gleichzeitig angewendete Arzneimittel geht. Toxisch erhöhte oder stark verminderte Wirkspiegel können die Folge sein. Der Interaktions-Check ist also ein Muss und auch Bestandteil der AMK-Checkliste zu Paxlovid, mit der Apotheken die Beratung und Abgabe des Covid-19-Medikaments dokumentieren.

Für die Recherche von Interaktionen ist zunächst die Fachinformation von Paxlovid relevant, nicht zuletzt hinsichtlich der Kontraindikationen. Der Hersteller Pfizer bietet zusätzlich ein Online-Portal mit einem Wechselwirkungs-Check für Paxlovid an.

AMK bietet Grafik zu Interaktionen

In Kooperation mit der Abteilung für Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie des Universitätsklinikums Heidelberg hat außerdem die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) ein sogenanntes Sankey-Diagramm zu den Interaktionen erstellt. Hier werden die empfohlenen Maßnahmen für zahlreiche Wirkstoffe in einem farblichen Schema dargestellt.

»Da Patienten ihre Paxlovid-Therapie in häuslicher Quarantäne/Isolation erhalten werden, ist es schwierig, ein Monitoring durchzuführen«, gibt die AMK zu bedenken. Daher spricht sich die Kommission gegen Kombinationen aus, die mit einem intensivierten Monitoring gegebenenfalls handhabbar gewesen wären. »Die aufgeführten Empfehlungen sind konservativ gewählt und haben in der Mehrzahl der Fälle dazu geführt, die weitgehend wechselwirkungsfreie Alternative Molnupiravir (Lagevrio®) vorzuschlagen und dies selbst in Situationen, für die im Einzelfall eine pharmakokinetisch fundierte Vorgehensweise gefunden werden könnte, die den Einsatz von Paxlovid ermöglichen würde.«

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