Bei starker Blutung die Gebärmutterschleimhaut veröden |
Unabhängig vom verwendeten Verfahren gilt die Endometriumablation als deutlich schonendere Alternative zur Hysterektomie. Sie ermöglicht den Erhalt des Organs und schützt den Beckenboden. Der Eingriff erfolgt zwar unter Vollnarkose, kann aber ambulant oder im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthalts von maximal drei Tagen durchgeführt werden. Die Wundschmerzen nach dem Eingriff gelten als sehr gering und werden mit menstruationsartigen Beschwerden verglichen. Die meisten Frauen können bereits nach zwei bis drei Tagen wieder allen normalen körperlichen Aktivitäten nachgehen. Eine Rückkehr an den Arbeitsplatz ist spätestens nach einer Woche möglich. Ein bräunlicher Ausfluss kann für etwa zwei bis drei Wochen bestehen bleiben. Während dieser Zeit sollte die Frau auf Wannenbäder, Schwimmbad- und Saunabesuche, Tampons und Geschlechtsverkehr verzichten.
Auch die Erfolgsrate der Endometriumablation gilt als sehr gut. Mehrjährige Nachbeobachtungen konnten zeigen, dass bei 70 bis 80 Prozent der klassisch behandelten Frauen die Blutungsstärke erfolgreich und dauerhaft reduziert werden konnte. Das Risiko, dass Schleimhaut nachwächst und erneute Blutungsstörungen auftreten, liegt bei etwa 20 bis 30 Prozent. Die neueren Verfahren erreichen noch bessere Werte. Hier liegt die Erfolgsquote bei über 90 Prozent. Zudem gilt der Eingriff als komplikationsarm. Eine Durchbohrung der Gebärmutterwand oder Verletzung der Nachbarorgane ist sehr selten. In Einzelfällen können Verklebungen an den Gebärmutterwänden verbleiben, in denen sich noch Schleimhautinseln befinden. Da diese nicht mit der Periode abbluten können, entsteht ein Blutstau, der sich in ziehenden Unterleibsschmerzen äußert. Eine erneute Endometriumablation ist möglich, alternativ kann eine Hysterektomie durchgeführt werden.
Während der fruchtbaren Jahre einer Frau bereitet sich die Gebärmutterschleimhaut jeden Monat auf die Einnistung einer Eizelle vor. Sie baut sich auf und bei Ausbleiben einer Schwangerschaft wieder ab. Gesteuert wird der Auf- und Abbau im Wesentlichen durch die Geschlechtshormone Estrogen und Progesteron. Estrogen wird in der ersten Zyklushälfte von den wachsenden Follikeln im Eierstock gebildet und bewirkt den Aufbau der Schleimhaut. Nach dem Eisprung wandelt sich der Leitfollikel in den Gelkörper um, der vor allem Progesteron sowie geringe Mengen Estrogen produziert. Beide bewirken, dass sich die Schleimhaut weiter verdickt. Tritt keine Schwangerschaft ein, geht der Gelbkörper nach zehn bis zwölf Tagen zugrunde, die Progesteron- und Estrogenspiegel fallen stark ab, die Schleimhaut wird weniger durchblutet und schließlich abgestoßen. Bleibt der Eisprung aus, fehlt der natürliche »Stopp« durch den Zerfall des Gelbkörpers. Gleichzeitig wird die Schleimhaut unter Östrogeneinfluss stark aufgebaut. Der Zyklus verlängert sich nun meist und endet mit einer sehr starken Blutung.