Besonderheiten bei der Hautpflege |
Mehr Aufmerksamkeit erfordert auch der Heilungsprozess nach Verletzungen, Verbrennungen oder dem Stechen von Piercings. Hier neigt dunkle Haut häufiger als helle Haut zu Keloiden, die sich als rötlich bis rot gefärbte, wulstige Gewebewucherungen, die die Grenzen der Wundränder überschreiten, bemerkbar machen. Während des Wachstums verursachen Keloide einen starken Juckreiz. Kratzen sollte jedoch unbedingt vermieden werden, da es wiederum das Wachstum der Keloide anregt. Betroffene können so schnell in einen Teufelskreis aus Juckreiz, Kratzen und Wachstum der Keloide geraten. Keloide jucken oft nicht nur stark, sie sind mitunter auch druckempfindlich oder sogar schmerzhaft.
Vorbeugend können Silikongele zur Narbenbehandlung empfohlen werden. Ihre Wirkung beruht auf rein physikalischen Effekten, die bisher noch nicht vollständig verstanden sind. Vermutet wird, dass es durch den Okklusionseffekt zu einer verstärkten Hydratisierung der Keratinozyten kommt. Dadurch werden Wachstumsfaktoren beeinflusst, welche die Fibroplastenfunktion hemmen und die Kollagenproduktion normalisieren.
Bei besonders anfälligen Menschen reicht mitunter schon ein kleiner Pickel oder ein eingewachsenes Haar als Auslöser für die Keloidbildung aus. Sind Keloide entstanden, sollten Kunden jeder Hautfarbe an Dermatologen verwiesen werden. Bei hellen Hauttypen erfolgt die Behandlung meist mit einer Kryotherapie. Bei dunklen Hauttypen kann diese Behandlungsform Schäden an den Melanozyten und Depigmentierungen verursachen.
Eine Dermatose, die ausschließlich bei dunkler Haut vorkommt, ist die sogenannte Dermatosis papulosa. Kennzeichnend sind dunkel pigmentierte Papeln, die das ganze Gesicht betreffen können. Grundsätzlich sind diese nicht therapiebedürftig. Je nach Ausmaß kann die Dermatitis papulosa jedoch als belastend empfunden werden und eine dermatologische Behandlung erforderlich machen.