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Abhängigkeit erkennen

Bin ich süchtig?

Eine Sucht kommt nicht plötzlich. Doch ist sie da und hat die Kontrolle übernommen, kann sie lebensgefährlich sein. Einfach aufhören – das funktioniert nicht. Wann man süchtig ist, warum Herauskommen so schwer ist und was man tun kann.
dpa
14.11.2024  10:00 Uhr

Warum wird man überhaupt süchtig?

Voss vergleicht es mit einer »feindlichen Übernahme«, die im Gehirn stattfindet: Die Substanz sorgt dafür, dass sich bestimmte Hirnareale massiv verändern. Im Fokus steht vor allem das sogenannte Belohnungssystem. »Das ist das, was auf jegliche Reize, die wir als positiv erleben, anspricht – etwa gutes Essen, schöne Dinge oder Sexualität.«

Suchtmittel stimulieren direkt oder indirekt das Belohnungssystem, »und zwar in einem Ausmaß, wie wir es durch unser Verhalten oder sonstige Stimulationen gar nicht erreichen können.« So führt etwa Kokain direkt zu einer Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin – in einem Ausmaß, wie es nicht mal ein Orgasmus schafft.

»Wenn man das mehrmals gemacht hat, wird es schwer, darauf zu verzichten«, sagt Voss. »Es stellt sich immer mehr eine Gewöhnung ein und schließlich auch eine Abhängigkeit.« Führt man die Substanz nicht zu, treten Entzugssymptome auf. Das können auch unspezifische Symptome sein: der Kreislauf spielt verrückt, oder es kommt zu Nervosität, Unruhe, depressiven Symptomen.

Menschen, die Partydrogen konsumieren, erleben beispielsweise einen starken Hangover, der weggeht, wenn man erneut konsumiert. »Das ist dann die Falle, in die man tappt«, erklärt Voss. Irgendwann sind es dann automatische Prozesse, die man kaum noch beeinflussen kann.«

Diese »feindliche Übernahme« bedeutet: »Dann geht es irgendwann nur noch darum, Entzugssymptome zu verhindern, zu funktionieren«, sagt Voss. »Menschen konsumieren und gehen zur Arbeit, weil sie ohne Konsum gar nicht mehr in der Lage wären, arbeiten zu gehen.«

Sucht hat viele Gesichter. »Wenn man sich so eine Station wie unsere mit 24 Betten für Entgiftung von Alkohol und anderen Substanzen anschaut, wer hier so ist, das ist ein kompletter Querschnitt durch die Gesellschaft«, so Voss. »Alle Alters- und Sozialschichten sind hier betroffen.«

Was passiert beim Entzug in einer Klinik?

Viele Kliniken bieten einen qualifizierten Entzug an. Dabei geht es zum einen um die Entgiftung und darum, Entzugserscheinungen zu lindern – auch durch Medikamente. Denn: »Der Entzug von Alkohol, Opiaten und Benzodiazepinen ist körperlich anstrengend und kann mit Komplikationen wie einem epileptischen Anfall einhergehen«, sagt Alexander Stoll. »Deswegen sollten diese Entzüge unbedingt ärztlich begleitet werden.«

Meist werden auch Entspannungsverfahren sowie ärztlich und psychologisch geleitete Gruppentherapien angeboten, in denen Wissen über die Erkrankung und wie man mit ihr umgeht, vermittelt wird. Außerdem gibt es Einzelgespräche mit Ärzten, Psychologen oder auch Sozialarbeitern.

Zum anderen werden aber auch die Weichen für die Nachbehandlung gestellt – also die Langzeit- oder Entwöhnungstherapie in spezialisierten Reha-Kliniken, »die nur Patienten aufnehmen, die bereits entgiftet haben«, erklärt Voss. »Das sind bis zu sechs Monate Therapie, in denen man lernt, wieder ohne die Substanz zu leben.«

Gut zu wissen: Ambulant bieten verschiedene Einrichtungen, vor allem Suchtberatungsstellen, Entwöhnungstherapien an.

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