PTA-Forum online
Therapie Durchblutungsstörung

Bis an die Schmerzgrenze gehen

Ständig kalte Füße? Eine der häufigsten Ursachen dafür sind Durchblutungsstörungen. Strukturiertes Gehtraining ist die wichtigste therapeutische Maßnahme bei einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Wie man sich richtig bewegt, um gegen verkalkte Gefäße anzugehen, führt die aktualisierte Leitlinie auf.
Elke Wolf
26.06.2025  16:00 Uhr

Schritt für Schritt

Dabei sollten die Bewegungseinheiten intervallmäßig erfolgen, also mehrere Wiederholungen mit jeweils eingeschalteten Pausen, mindestens dreimal wöchentlich für 30 bis 60 Minuten. Ein Schrittzähler (»Pedometer«) misst die täglichen Gehstrecken und kontrolliert so die Trainingsleistung. Die »maximale Gehstrecke« wird am deutlichsten mit Gehtraining hoher Intensität verbessert.

Am besten geht man wie folgt vor: gehen bis Schmerzen einsetzen. Das hat zum Ziel, dass sich durch die so induzierte Ischämie die Perfusion verbessert. Der zurückgelegte Weg entspricht der schmerzfreien Gehstrecke. Dann erfolgt eine kleine Pause von etwa einer Minute. Danach beginnt man, 90 Prozent der Strecke erneut zu gehen. In diesem Rhythmus trainiert man erst eine halbe, später eine Stunde lang.

Die schmerzfreie Gehstrecke lässt sich auch durch alternative Trainingsformen steigern, und zwar in einer Intensität, die unterhalb der Schmerzgrenze liegen kann. Die Leitlinienautoren nennen konkret Radfahren, Krafttraining der unteren Extremitäten, Nordic Walking oder Kombinationen davon. Auch Tanzen gilt als etabliertes Bewegungsprogramm – für die Gefäße, die geistige Fitness und das soziale Wohlempfinden.

Rheologika kommen bei Weitem nicht an den Effekt von Gehtraining heran. Cilostazol und Naftidrofuryl sollten leitliniengemäß nur noch dann eingesetzt werden, wenn die Gehstrecke unter 200 Metern beträgt und ein Bewegungsprogramm nicht möglich ist. Zeigt sich nach drei Monaten keine Besserung, ist die Therapie abzusetzen.

Erkrankung des Systems

Eigentlich ist es logisch: Atherosklerose ist ein Phänomen, das sich in allen Gefäßen des Organismus von Kopf bis Fuß zeigt. So sind bei pAVK-Patienten nicht nur die Arterien der Beine verengt, sondern gleichzeitig auch die herz- und hirnversorgenden Schlagadern. Tatsächlich gibt es eine sehr hohe Kreuzmorbidität. Bis zu 70 Prozent der pAVK-Patienten haben eine relevante koronare Herzerkrankung, 10 bis 20 Prozent der Betroffenen haben Stenosen und Verschlussprozesse der Gehirngefäße, der Halsschlagader und der intrakraniellen Gefäße, nennt die Leitlinie konkrete Zahlen. Hinzu kommen bei etwa der Hälfte der Patienten eine Diabetesdiagnose, 20 Prozent haben eine Fettstoffwechselstörung.

Die Leitlinie empfiehlt denn auch, möglichst frühzeitig sämtliche Risiken für die Gefäße zu minimieren, das heißt Nikotinverzicht, Abbau von Übergewicht, Normalisierung des Blutdrucks, des Blutzuckers und der Blutfettwerte – kurzum eine Änderung des Lebensstils.

Eine pAVK verläuft vor allem im Alter was die Schmerzen in den Beinen angeht asymptomatisch. »Deshalb sollte man in einer medizinischen Untersuchung alter Menschen auch bei völliger Beschwerdefreiheit die Fußpulse tasten«, sagt Leitlinienautor Ploenes. Auf diese Weise könnte unter Umständen – zum Beispiel durch Lagerungsmaßnahmen – eine Folgemorbidität verhindert werden, etwa Fersendekubitus bei bettlägerigen Menschen oder mögliche Wundheilungsstörungen, falls ein Eingriff im Fußbereich oder Sprunggelenk geplant ist.

Apropos Fußpulse: Die dopplersonografische Messung mit Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI = Ankle-Brachial-Index) ist eine schnelle, schmerzfreie und ungefährliche Methode, die zuverlässig auf die Engpässe in den Beinen hinweist. Die verschiedenen Bereiche des ABI sind wie folgt definiert:

  • > 1,3: falsch hohe Werte, Verdacht auf Mediasklerose (Wandverhärtung, vor allem bei Diabetikern)
  • > 0,9 Normalbefund
  • 0,75 bis 0,9: leichte pAVK
  • 0,5 bis 0,75: mittelschwere pAVK
  • < 0,5: schwere pAVK, kritische Durchblutungsstörung

Damit identifiziert der ABI nicht nur eine pAVK, sondern gibt eindeutige Hinweise auf deren Schweregrad.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa