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Blutdrucksenker – wann am besten einnehmen?

Morgens, mittags oder abends? Diese Frage wird hinsichtlich der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten kontrovers diskutiert. Nun ist ein neues Cochrane-Review erschienen.
PZ
08.03.2024  13:00 Uhr

Ergebnisse sind »nicht vertrauenswürdig«

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es möglicherweise nur geringe bis keine signifikanten Unterschiede zwischen der abendlichen und der morgendlichen Einnahme von Blutdrucksenkern gibt. Für die Gesamtsterblichkeit ergab sich zwar in der Abends-Gruppe im Vergleich zur Morgens-Gruppe ein etwa halb so hohes Risiko nach 26-wöchiger Behandlung (relatives Risiko 0,49). Die Qualität der Evidenz der Studien sei jedoch so gering, dass diesen Ergebnissen nicht getraut werden könne, betonen die Studienautoren.

Schwere unerwünschte Ereignisse und Nebenwirkungen im Allgemeinen traten in beiden Gruppen etwa gleich häufig auf (RR 1,17 beziehungsweise 0,89). Die abendliche Einnahme könnte möglicherweise mit einer etwas geringeren Wahrscheinlichkeit von Therapieabbrüchen aufgrund von unerwünschten Ereignissen (RR 0,76) und möglicherweise mit einer geringfügig besseren Kontrolle des 24-Stunden-Blutdrucks verbunden sein. Aber auch für diese Aspekte bewerteten die Forschenden die Evidenz als extrem unsicher.

Kurz gesagt: Die Studienqualität war zu schlecht, um verlässliche Aussagen darüber zu treffen, ob die Einnahme am Abend der am Morgen mit Blick auf kardiovaskuläre Endpunkte und Nebenwirkungen überlegen ist.

Mehrere methodische Mängel

Die Liste der Kritikpunkte an den Studien ist lang. Sie berücksichtigten beispielsweise nicht alle Menschengruppen: Die Mehrheit der Teilnehmenden hatten helle Hautfarbe; nur zwei Studien wurden in Asien (China) und eine in Afrika (Südafrika) durchgeführt. Personen mit Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall wurden in allen Studien konsequent ausgeschlossen. Auch Patienten, die mehr als ein blutdrucksenkendes Arzneimittel einnahmen, wurden nicht berücksichtigt.

Darüber hinaus war die Studiendauer mit weniger als sechs Monaten sehr kurz. Zudem vermutet das Cochrane-Team, dass teils eine selektive Berichterstattung stattgefunden habe. Das heißt, nicht alle relevanten Erkenntnisse wurden in den Studien veröffentlicht.

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